Wiederaufbau der Wiener Staatsoper

josef

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Staatsoper erinnert an Wiederaufbau

Die Wiener Staatsoper feiert am Donnerstag das 60-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde. Neben einem Bildband eröffnet eine Ausstellung im Gustav-Mahler-Saal.

Während des Nationalsozialismus wurden viele Mitglieder der Staatsoper verfolgt, vertrieben und ermordet. Außerdem durften zahlreiche Werke nicht mehr aufgeführt werden. Die Jahre 1938 bis 1945 zählen also zu den dunkelsten Kapiteln der Geschichte des Wiener Opernhauses. Am 12. März 1945 wurde das Gebäude von einer Bombe getroffen, die Bühne, Werkstätten, Probensäle sowie den Zuschauerraum zerstörte.

Moderne Technik in alter Fassade
Es dauerte zehn Jahre lang, bis das Haus am Ring wieder aufgebaut war. Man versuchte, die Fassade möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Im Innern des Gebäudes wollte man die Technik hingegen modernisieren und den Zuschauerraum neu dekorieren. Den Auftrag für den Wiederaufbau des Zuschauerraums samt Nebenräumen bekam 1948 Erich Boltenstern. Für die Pausensäle wurden die Architekten Otto Prossinger, Felix Cewela (Marmorsaal) und Ceno Kosak (Gobelinsaal) beauftragt.

Böhm: „Gott, welch ein Augenblick“
Am 4. November 1955 wurde die Oper mit einem großen Fest wiedereröffnet. Mitglieder der Regierung, angeführt von Bundeskanzler Julius Raab, Vizekanzler Adolf Schärf und Außenminister Leopold Figl sowie Bundespräsident Theodor Körner nahmen teil. Es wurden die Bundeshymne, Königsfanfaren aus Franz Schmidts Oper Fredigundis und der Air aus Bachs dritter Orchestersuite gespielt. Danach wurde der Schlüssel an Direktor Karl Böhm übergeben. „Gott, welch ein Augenblick“, sagte er bei seiner Dankesrede. Es folgte unter anderem der Donauwalzer.

Am Abend bei der Galapremiere des Fidelio versammelten sich zahlreiche Menschen rund um die Oper, denn dort konnten sie die Vorstellung über Lautsprecher mitverfolgen. Auch rund 40 Rundfunkanstalten aus aller Welt sowie das Fernsehen übertrugen die Oper.

Bildband dokumentiert Aufbau
Zum Jubiläum blicken in einer Gesprächsveranstaltung um 18.00 Uhr in der Studiobühne Walfischgasse Christa Ludwig, die 1955 an die Wiener Staatsoper kam, Walter Barylli, der als Mitglied der Wiener Philharmoniker bei den Eröffnungsfeierlichkeiten im Graben dabei war, und der ehemalige Vizedirektor und damalige Korrepetitor des Hauses am Ring Hubert Deutsch zurück in die Zeit der Wiedereröffnung.

Im Gustav Mahler-Saal der Staatsoper ruft eine Ausstellung die Zeit des Wiederaufbaus, der Wiedereröffnung sowie des Opernfestes anlässlich der Wiedereröffnung in Erinnerung. Die Ausstellung kann kostenlos im Rahmen eines Vorstellungsbesuches besichtigt werden. Begleitend zur Ausstellung ist ein Bildband zu den Jahren des Wiederaufbaus 1945 bis 1955 erhältlich.
Text u. Fotos: http://wien.orf.at/news/stories/2740503/
 

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