Wie kommst du auf die Idee, dass die Grotte militärische Bedeutung gehabt haben könnte? Dass sich unter den Betonplatten die Grotte befindet, musst du erst mal zeigen, die kann auch hundert Meter weit weg sein. Die Lageangaben in verschiedenen Karten differieren sehr.
Und bitte verschone das Forum mit den Autoren des Buches "Verborgener Wienerwald". Immerhin ist der treibende Teil dieser Bücher auch derjenige, der die völlig absurde A9/A10-Kindergeschichte aus Langenzersdorf für bare Münze genommen hat. Erzähl ihm eine spannende Geschichte und er übernimmt sie für sein nächstes Buch ... Dieser Autor ist ohnehin ohne jeden historischen Wert, ganz egal welchen willfährigen Textautor er sich gerade geangelt hat.
Andererseits scheinst auch du selbst zu aus der Luft gegriffenen Abenteuergeschichten zu neigen, wenn ich mir deine Andeutungen zum militärischen Gebrauch der Grotte so ansehe: "..., ob man hier möglicherweise auch etwas abgedeckt hat, was nicht für jedermann bestimmt war?"
Der einzige mögliche Verwendungszweck, falls es die Grotte zwischen 1938 und 1945 noch gegeben hat, ist der, dass dort die Luftnachrichtensoldaten mit den Sekretärinnen .. sagen wir mal spazieren gegangen sind.
Wahrscheinlich sind folgende Varianten:
Diese Betonplatten befinden sich knapp unterhalb des Hauptspazierweges. Als in den 1930er Jahren die Sprungschanze in Betrieb war, gab es vermutlich auch diverse Plattformen für Fotografen oder VIPs. Auf den Betonplatten könnte also ein kleiner Holzturm gestanden sein, der einen angenehmen Blick auf die Springer vom Anlauf bis zur Landung gestattete.
Weiters könnte dort auch ein Kiosk gestanden sein, wo man irgendwelche Dinge erstehen konnte, so wie es auch heute bei Großveranstaltungen der Fall ist. Schließlich fanden dort Springen statt, die zehntausende Besucher anlockten. Auch ein Fundament für einen Gastro-Betrieb könnte an dieser Stelle möglich gewesen sein.
Oder es war geografisch umgekehrt: Die Betonplatten befinden sich ja nicht weit entfernt vom Waldrand zu der Wiese, die sich unterhalb des ehemaligen Schlosses bis hinunter zur Höhenstraße zieht. Dort wurde sehr viel herumspaziert. Dass sich dort ein kleiner Pavillon befand, in dem man seine Seele baumeln lassen konnte, nachdem man oberhalb im Schloss gefrühstückt hat, wäre durchaus denkbar.
Die losen Steine stammen jedenfalls aus der Cobenzl'schen Gartengestaltung, die schon Mozart so bewundert hat. Dort befand sich ein weitläufiger Garten mit vielen verschiedenen naturinspirierten Motiven, ein Brunnen(rand) ist noch immer vorhanden.
Folgende Vorgehensweise ist die richtige:
1. Herausfinden, wo die Grotte überhaupt war
2. Herausfinden, ob sie noch wenigstens teilweise vorhanden ist
3. Herausfinden, ob sie, wenn sie noch wenigstens teilweise vorhanden ist, wenigstens teilweise befahren werden kann
4. Herausfinden, ob sie, wenn sie noch wenigstens teilweise vorhanden ist und wenigstens teilweise befahren werden kann, über ein fades oder ein spannendes Innenleben verfügt
5. Wenn fad, dann traurig sein
6. Wenn spannend, dann freuen
Ich wünsche viel Vergnügen beim Umsetzen. Und bitte verschone uns mit halbseidenen, hanebüchenen, pseudomilitärischen Verschwörungstheorien. Solltest du im Zuge möglichst ausgiebigen Literatur- oder Aktenstudiums entsprechende Hinweise finden, kannst du sie ja vor Ort überprüfen.