Wien: Diskussion über alte AKH-Gebäude

josef

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#1
AKH-Gebäude: Diskussion um Abriss
Seit Jahren stehen alte Klinikgebäude am AKH-Gelände leer. Das AKH will die desolaten Häuser abreißen und ein neues Forschungszentrum errichten. Dagegen sind Denkmalschützer und auch die Bauordnung verzögert den Abriss.
Seit vier Jahren steht die ehemalige Klinik für Innere Medizin in Wien-Alsergrund leer. Die Medizinische Universität Wien (MedUni) plant hier ein Forschungszentrum für 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direkter Anbindung an das AKH.

„Unser Wunsch wäre in diesem Gebäude Raum zu schaffen, für neue Technologien. Bildgebung, Molekularbiologie und auch moderne Verfahren wie zum Beispiel Radiochemie, die einen wichtigen Stellenwert in der Medizin derzeit einnehmen - dafür brauchen wir ein neues Forschungsgebäude“, erklärte Rektor Markus Müller gegenüber „Wien heute“.


















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Forschung in alten Mauern laut AKH nicht möglich
Denkmalschützer werfen der Stadt vor, alte Kliniken auf dem Areal des AKH mutwillig verfallen lassen, wie der „Standard“ Anfang April berichtet hat. Laut der Initiative Denkmalschutz, die sich seit Jahren gegen einen Abriss ausspricht, könnte eine Forschungseinrichtung genauso in einem renovierten und im Inneren umgebauten und erneuerten historischen Gebäude untergebracht werden.

Beispiele dafür seien etwa das Institute of Science and Technology in Maria Gugging (untergebracht in einer ehemaligen Klinik) oder das Universitätsklinikum Graz (untergebracht in einem secessionistischem Bau).

Das AKH und die Meduni lehnen eine solche Lösung jedoch ab: Eine zeitgemäße Nutzung der alten Kliniken sei nicht mehr möglich, heißt es. Anfang April hat man deshalb bei der Baubehörde das Abrissansuchen eingebracht. Laut Siegfried Gierlinger, Technischer Direktor des AKH, seien auf dem Gelände aus der gleichen Epoche bereits erhaltenswürdige Gebäude saniert worden und es gäbe keinen Denkmalschutz.

Fassaden von Emil von Förster
Laut Bauordnung braucht es aber einen Abrissbescheid: Die Klinik für Innere Medizin und die ehemalige Kinderklinik gleich nebenan wurden vor 1945 errichtet und gelten daher als besonders schützenswert. Immerhin stammt die Fassade der Kliniken vom Ringstraßen-Architekt Emil von Förster. Das Abriss-Ansuchen wurde eingebracht, die Behörden sollen in den nächsten Wochen entscheiden.

AKH-Kliniken: Diskussion um Abriss
Für viel Kritik sorgt der geplante Abriss zwei alter Klinikgebäude am AKH-Gelände. Denkmalschützer fordern den Erhalt der Jugendstilgebäude.
Von seiten des AKH wird unterdessen europaweit nach einem Generalplaner gesucht. Diese Suche soll laut Siegfried Gierlinger bis Herbst abgeschlossen sein: „Dann gibt es die Planungsphase, etwa eineinhalb, zwei Jahre, Baubeginn und dann sollte das Gebäude, das hier stehen soll, spätestens im Jahr 2024/2025 in Betrieb gehen.“ Für Abriss und Neubau sind 100 Millionen Euro vorgesehen.

Rettung „erhaltenswerter Häuser“
Eine Novelle der Bauordnung schreibt seit dem Vorjahr vor, dass bei Gründerzeithäusern - also Gebäuden, die vor 1945 errichtet wurden - zwingend eine Überprüfung durch die Magistratsabteilung 19 (Architektur und Stadtgestaltung) vorgenommen werden muss. Erst wenn die Behörde zum Schluss kommt, dass das jeweilige Haus aus architektonischen oder Gründen des Stadtbilds nicht erhaltenswert ist, darf mit dem Abbruch begonnen werden.

Darauf verweist insbesondere auch die Initiative Denkmalschutz: Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal habe mit der Verschärfung der Bauordnung 2018 versprochen, das Stadtbild und die schönen, historisch gewachsenen Grätzl zu bewahren, merkt Georg Scherer, Mitglied der Initiative Denkmalschutz, an. Zeitgleich wirft er die Frage auf, ob das für Gebäude im Eigentum der Stadt nicht gelte? „Sollte die Stadt nicht mit gutem Beispiel vorangehen und ihre eigenen Gebäude sorgsam behandeln anstatt sie abzureißen?“, so Gerer.

Bei rund 50 Gründerzeithäusern hat die Baupolizei im Sommer den Abriss gestoppt, 28 wurden als nicht schutzwürdig eingestuft und noch im Sommer abgerissen. In 22 Fällen gab es Gerichtsverfahren. Dass die Bestimmungen umgangen wurde, sei nicht zu bemerken, hieß es im Jänner von der Baupolizei. Ein „Einzelfall“ war demnach der Abriss des ehemaligen Gasthauses Sperl in Wieden - mehr dazu in Hausabriss: Baupolizei sieht „Einzelfall“.

Links:
Publiziert am 07.04.2019
AKH-Gebäude: Diskussion um Abriss
 

Boogie

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#5
...hatte die Chance einen kurzen Blick in dieses schöne alte Gebäude zu werfen...drinnen ist alles ziemlich demoliert .Aber nicht von Hobbyvandalen ,sondern beim Abtransport aller noch nützlicher Sachen....
 

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josef

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#6
Abriss von historischer AKH-Klinik fix

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Seit Jahren stehen historische Kliniken am AKH-Gelände leer. Jetzt wird eines dieser Jugendstilgebäude abgerissen, obwohl die zuständige Magistratsabteilung sagt, dass es erhaltungswürdig ist. Denkmalschützer fordern die Stadt auf, die Kliniken zu erhalten.
Online seit gestern, 19.30 Uhr
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Seit fünf Jahren steht die ehemalige Klinik für Innere Medizin in Wien-Alsergrund leer. Nun haben die Abbrucharbeiten begonnen. 1911 wurde die Klinik fertiggestellt. Die Fassade stammt vom Ringstraßen-Architekt Emil von Förster. Jetzt muss das historische Gebäude einem neuen Forschungskomplex des AKH weichen.

„Auf diesem Standort, auf AKH-Gelände, plant die Medizinische Universität Wien die Errichtung von drei neuen Forschungsgebäuden“, sagte Oswald Wagner, der Vizerektor der MedUni, gegenüber „Wien heute“. Den Plänen stehe baurechtlich nichts im Weg, hieß es von der Baupolizei.

ORF
Die Abbrucharbeiten haben begonnen, der erste Schutt wird abtransportiert.

Baupolizei: „Erhaltung erheblich teurer als ein Neubau“
„Das ist eine Kostenabwägungssache. Es ist eindeutig festgestellt, dass die Erhaltung des Gebäudes mit den ganzen Sanierungskosten, die damit verbunden wären, erheblich teurer ist als ein Neubau“, sagt Wolfgang Cech von der Baupolizei (MA 37) im „Wien heute“-Interview.
Die Aktivisten der Initiative Denkmalschutz lassen dieses Argument jedoch nicht gelten. „Wenn das Argument ‚zu teuer‘ sticht, dann muss man die gesamte Bauordnung noch einmal novellieren. Weil dann kann man in Wien jedes Gebäude mit dieser Begründung abreißen, wenn es nicht vom Bundesdenkmalamt unter Denkmalschutz gestellt wird“, sagte Markus Landerer von der Initiative Denkmalschutz.

Auch ehemalige Kinderklinik soll abgerissen werden
Doch laut AKH hat das Bundesdenkmalamt bereits 1987 entschieden, das Gebäude nicht unter Denkmalschutz zu stellen. Außerdem sei die Erhaltung nicht nur finanziell schwierig. „Da müsste man so viel verändern. Die tragenden Wände verändern geht leider nicht, sonst steht das Gebäude nicht mehr. Damit ist relativ schnell beantwortet, dass die Substanz nicht geeignet ist für die zukünftige Nutzung“, sagte der technische Direktor des AKH Siegfried Gierlinger.

Auch die ehemalige Kinderklinik gegenüber, deren Fassade ebenfalls von Emil von Förster stammt, soll abgerissen werden. Die Denkmalschützer wollen wieder versuchen, den Abriss zu verhindern, wie sie bereits angekündigt haben.
29.04.2020, red, wien.ORF.at
Abriss von historischer AKH-Klinik fix
 

adasblacky

Well-Known Member
#8
Das Bild zeigt es ja....
Ich bin der Meinung, Altes bewahren ja, aber es gibt Grenzen.
Bei einem Massen-Spital gehört es einfach weg - oder eingeschränkt für die Verwaltung.
Diese Gebäude waren bereits, seit dem es das neue AKH gibt, reine Verwaltungsgebäude, die im Sommer auch ohne Klimaanlage herrlich kühl sind und traumhaft schöne Büros mit hohen Räumen, wunderschöne Stiegenhäuser, etc.
Einfach weg damit, scheiss drauf .... noch dazu wenn es Geld kostet, huch .... ich brauch eh ein paar schöne Ziegel für den Garten
 
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