Wiener Neustadt - höhere Sterblichkeit bei Krebserkrankungen

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Quelle
Ich hatte schon immer die Vermutung, dass das Wasser in Wiener Neustadt nicht unbedingt gesund ist.
Wird es doch vom Grundwasser gewonnen.
Teile der ehemaligen Munitionsfabrik, das Anhaltelager, der Sprengstoffdepots und der vielen Rohstoff-Bunker sind jetzt als Wasserschutzgebiet gewidmet und eingezäunt.
Die Munitionsfabrik war immerhin die Größte der Monarchie und ein Abwassersystem/Kanalisation gab es nicht (aufgrund der Topologie). Es ist ganz einfach alles versickert.
Aus der Datei von unten:
Bereits im Jahr 1981 kam der Verdacht auf, dass Teile des Grundwassers der Mitterndorfer Senke hochgradig vergiftet sind: ein Arbeiter, in dessen Körper man bei der Obduktion Reste giftiger Kohlenwasserstoffe fand, starb in einem Brunnen in Wiener Neustadt – die giftigen Kohlenwasserstoffe hatte er im Brunnenschacht eingeatmet
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Text:
Wiener Neustadt: Der dunkle Fleck
Auffällig ist, dass Wiener Neustadt bei Lungen-, Brust-, Magen-, und Bauchspeicheldrüsenkrebs eine höhere Sterblichkeit als die umliegenden Bezirke aufweist. Das lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Wiener Neustadt verfügt wie Oberösterreich über zahlreiche Industriebetriebe. Neben der chemischen Industrie spielen Stahl und Aluminium eine große Rolle. Das sind Branchen, die grundsätzlich auf eine höhere Belastung durch kanzerogene Elemente als andere hinweisen.

Welche Umweltfolgen in den vergangenen Jahrzehnten durch diese Industrie aufgetreten sind, ist nur unzureichend untersucht. Rund um Wiener Neustadt liegt auch die die Mitterndorfer Senke, die eines der größten Grundwasseraufkommen Europas beherbergt.

Über der Senke wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe von Deponien angelegt, zum Teil wurden dort Giftstoffe der umliegenden Industriebetriebe entsorgt. In den 1980er Jahren wurde entdeckt, dass sich der Inhalt von Abfallfässer mit Resten von Lösungsmitteln, Lacken und Aluminiumschlacke ins Erdreich entleert hatte und so auch in das Grundwasser gelangten. Neben diesen und anderen schädlichen Kohlenwasserstoffen könnten Abfälle einer ehemaligen Munitionsfabrik oder eben aus der Stahlbranche in das Grundwasser gelangt sein. Mitte der 1990er wurde in einer ersten Studie ausgeschlossen, dass das Grundwasser krebserregend verseucht sein könnte. Dennoch wurden gut 20 Jahre lang immer neue Umweltverschmutzungen durch Deponien entdeckt, ebenso lange wird nun schon an der Sanierung des Geländes gearbeitet.

Grundsätzlich ist trotz dieser möglichen Zusammenhänge aber auch bei Wiener Neustadt festzustellen, dass immer mehr Patienten ihre Krebserkrankungen überleben. Das zeigt sich bei einer Betrachtung der Zahlen zur Entwicklung der Sterblichkeit von Krebs insgesamt.
 
#2
Da gibt es eine Übersicht über alle Deponien in dieser Umgebung: Hier
Und auch das ist interessant:
Februar 2003 ist die ehemalige Betreiberin – auch der ehemaligen Altlast N9 –, die Einzelunternehmerin Helene Berger verstorben, die Nachkommen haben das Erbe nicht angetreten, womit es samt Sanierungspflicht an den Staat fiel. Dezember 2010 werden die Sanierungskosten mit 200 Mio. € abgeschätzt, eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten wurde für 2011 erwartet.
 
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