Zahn eines seltenen "Pliosauriers" bei Ebensee gefunden

josef

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Erster Pliosaurier in Österreich entdeckt
Die Überreste eines Pliosauriers haben Forscher des Naturhistorischen Museums Wien in Oberösterreich entdeckt. Bei dem Fund handelt es sich um einen rund 1,5 Zentimeter großen Zahn ohne Wurzel.
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„Wissenschaftliche Sensation“
Es ist der erste Nachweis dieser Meeressaurier-Art in Österreich und der erste Pliosaurier-Nachweis aus der Kreidezeit im gesamten Alpenraum, berichten sie im Fachjournal „Cretaceous Research“. Paläontologe Alexander Lukeneder bezeichnet den Fund als „wissenschaftliche Sensation“.

APA/NHMW BY 7REASONS/LUKENEDER
Im Rahmen einer paläontologischen Grabung des NHM bei Ebensee (OÖ) in der sogenannten Langbathzone, entdeckte Lukeneder einen Zahn, der aus Gesteinsschichten stammt, die vor 132 Millionen Jahren in der unteren Kreidezeit abgelagert wurden.

Nicht sofort erkannt"
„Ich habe nicht sofort erkannt, was das war, und den Fund eingepackt. Erst mein Kollege Nikolay Zverkov von der Russischen Akademie der Wissenschaften konnte den Zahn als den eines Pliosauriers identifizieren“, erklärte Lukeneder gegenüber der APA.


APA/NHMW BY 7REASONS/LUKENEDER

Im Meer lebende Reptilien
Die Pliosaurier zählen zur Gruppe der Flossenechsen (Sauropterygia). Es waren im Meer lebende Reptilien aus dem Erdmittelalter (Mesozoikum) mit kurzem Hals und einem sehr langen Schädel. Der bekannteste Vertreter dieser Meeresreptilien ist der bis zu zehn Meter große Liopleurodon.
„Diese Gruppe der Pliosaurier trägt 60-100 spitze, krokodilartige Zähne im Maul eines bis zu zwei bis drei Meter langen Schädels,“ erklärt Lukeneder, der ihr Aussehen mit Mosasauriern aus den „Jurassic World“-Filmen vergleicht.

Eine Art „Ur-Karies“
Am Zahn zeigen sich auch entsprechende „ganz typische Abnutzungserscheinungen“. Untersuchungen mittels Mikro-CT, die einen Blick ins Innere des Zahns erlauben, zeigten auch eine Art „Ur-Karies“.

Fünf bis sechs Meter groß
Der einzige Nachweis eines Pliosauriers im Alpenraum stammte bisher aus dem Jura vor rund 160 Mio. Jahren. Dieser Fund wurde in Norditalien gemacht. Lukeneder schätzt, dass das Tier rund fünf bis sechs Meter groß war. „Der Pliosaurier hat sicher Ammoniten geknackt, aber als Top-Räuber zu seiner Zeit auch Haie gejagt“, so der Wissenschafter.

APA/NHMW BY 7REASONS/LUKENEDER

„Mörder“ der Meere
Intern nennen die Wissenschafter den österreichischen Saurier „Pliosaurier austriacus“. Wissenschaftlich gesehen ist er ein Vertreter der Thalassophonea, etwas martialisch als „Mörder“ der Meere übersetzt werden kann. Lukeneder ist zuversichtlich, in den marinen Ablagerungen der Fundstätte noch weitere Teile von Pliosaurieren zu entdecken. Der Zahn wird ab 2020 in der Ausstellung des Mesozoikum-Saals im NHM Wien zu sehen sein.
07.10.2019, red, ooe.ORF.at/Agenturen

WISSENSCHAFT: Erster Pliosaurier in Österreich entdeckt
 

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Erster Pliosaurier-Zahn im NHM zu sehen
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Im Sommer 2018 haben Forscher des Naturhistorischen Museums Wien (NHM) die Überreste eines Pliosauriers in Oberösterreich entdeckt. Es war der erste Nachweis dieser Meeressaurier-Art in Österreich. Ab sofort ist ein Zahn des Tieres im NHM zu sehen.
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Im Rahmen einer paläontologischen Grabung des NHM bei Ebensee (OÖ) in der sogenannten Langbathzone, entdeckte Paläontologe Alexander Lukeneder einen 1,5 Zentimeter großen Zahn, der aus Gesteinsschichten stammt, die vor 132 Millionen Jahren in der unteren Kreidezeit abgelagert wurden. Gemeinsam mit Kollegen konnte er den Zahn als den eines Pliosauriers identifizieren, für Lukeneder eine „wissenschaftliche Sensation“.

NHM Wien/Christina Rittmannsperger
Der Zahn des Pliosauriers ist 1,5 Zentimeter lang

Schließlich handelt es sich bei dem Fund um den Erstnachweis von Überresten dieses Tieres aus dem nördlichen sowie westlichen Alpenraum und den erst zweiten Pliosaurier-Nachweis aus dem Hauterivium, einer zeitlichen Stufe der unteren Kreidezeit, weltweit.

Pliosaurier lebte im Meer
Die Pliosaurier zählen zur Gruppe der Flossenechsen (Sauropterygia). Es waren im Meer lebende Reptilien aus dem Erdmittelalter (Mesozoikum) mit kurzem Hals und einem sehr langen Schädel. Der bekannteste Vertreter dieser Meeresreptilien ist der bis zu zehn Meter große Liopleurodon.

„Diese Gruppe der Pliosaurier trägt 60-100 spitze, krokodilartige Zähne im Maul eines bis zu zwei bis drei Meter langen Schädels,“ erklärt Lukeneder, der ihr Aussehen mit Mosasauriern aus den „Jurassic World“-Filmen vergleicht. Sie standen zu ihrer Zeit an der Spitze der Nahrungskette und waren auf der Jagd nach anderen Meeressauriern, Ur-Haien und Ammoniten.

Animierter Saurier ab sofort zu besichtigen
Der Zahn wurde in den vergangenen Monaten eingehend mittels Mikrotomographie und Rasterelektronen-Mikroskopie untersucht, um das Fossil exakt beschreiben zu können. Neben dem Zahn selbst zeigt das NHM Informationen zu seiner Entdeckung und Erforschung, sowie multimediale Inhalte und Animationen des Pliosauriers und seines Lebensumfeldes im Meer. Das alles ist ab sofort in einer kleinen Sonderpräsentation in Saal 8 des NHM zu sehen.
03.02.2020, red, wien.ORF.at/Agenturen

Erster Pliosaurier-Zahn im NHM zu sehen
 
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