Erdställe

D

daniela

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#2
ich habe mich mit dem Thema schon mal beschäftigt, aus privaten Gründen...Ziemlich viele lachen über die Bezeichnung Erdstall. Es hat sie aber wirklich gegeben und das in Massen...Finde es gut, daß dieses Thema mal erwähnt wird. Mittelalter und Altbergbau:D
 
H

hebbel

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#3
Hier gibt es einiges zum Thema zu sehen. (Das Thema gibt es schon im Forum. Macht aber nix, da sehr interessant.:D)

Gruß
Dieter
 
H

Harald 41

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#4
Hallo;
Die zogen sich durch ganz Europa,genaues Alter und zweck ist bis heute nicht genau bekannt.
Hatte vor ca zwei Wochen einen Bericht in Wiki über das Marchfeld gelesen,dort steht das in Ober,Untersiebenbrunn in Oberweiden und Markrafneusiedel ebenfalls Erdställe waren.
Weiters erfuhr ich vor kurzem das unter der Kirche in Deutsch Wagram ebenfalls Erdställe wahren,wurden beim bau der neuen Kirche 1958 aber zerstört.
Fszinirende Bauwerke nur platzangst dar man keine haben.:D

LG Harry
 
#6
Hallo,

Es ist erstaunlich in welch großer Zahl diese Bauwerke vorhanden waren (und auch noch sind) und wie konsequent sie später zugeschüttet wurden.

In Wahrheit hat die Wissenschaft noch nicht die geringste Ahnung über deren Bedeutung. Ich persönlich denke, dass das Zitat von Viktor Frankl auf der einen Hompage der Sache aber schon sehr nahe kommt...

"Aus der Enge rief ich das Göttliche, und es antwortete mir im freien Raum."

Wer ein wenig Erfahrung mit unterirdischen Bauwerken hat und diese abseits des Tourismus erleben konnte, der wird mir wohl zustimmen, dass man ohne Licht und Geräusche schon sehr eigene Dinge wahrnehmen kann...

LG,
Markus
 
K

kapl

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#7
Etwas Lit. zum Thema:

12.3.2002 E. Cermak, E. Keck, A. Mayer & R. Pavuza: „Im Untergrund des Burgenlandes“
Im Jahre 1998 erschien der erste Teil des „Burgenland-Höhlenbuches“, in dem fast
ausschließlich die bis dahin bekannt gewordenen natürlichen Höhlen beschrieben wurden.
Bereits damals reifte der Plan, in einem zweiten Teil zum einen die neu erforschten Objekte
bzw. allfällige Änderungen gegenüber dem ersten Teil festzuhalten, zum andern aber auch
Stollen, Erdställe und andere künstliche und oftmals kuriose Objekte zu untersuchen und zu
dokumentieren.
In Burgenland wird man wohl weiterhin nach einer „Großhöhle“ fahnden, doch zeigen die in der
Zwischenzeit aufgenommenen Objekte eine Vielfalt der unterirdischen Welt des jüngsten
Bundeslandes, wobei die Übergänge zwischen „künstlich“ und „natürlich“ mitunter durchaus
schwierig zu definieren sind.
Begleitende Untersuchungen (Zoologie, Botanik, Höhlenklima ,Wässer) runden das Bild ab.


Hier ab Seite 19
http://www.google.de/url?sa=t&sourc...tf3TBA&usg=AFQjCNGV7CDcv6ixNOoQm9Miqfcixk78lQ

Es gibt übrigens auch eine eigene Zeitschrift zum Thema!
 

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#8
Rätselhafte Gänge: Wer löst das Geheimnis der Erdställe?

Alte Tunnelsysteme in Bayern und Österreich lassen Forscher bis heute rätseln. Erdställe sind eines der letzten großen Geheimnisse des Mittelalters.

Von Simone Kapp

Veröffentlicht am 10. Feb. 2022, 09:21 MEZ, Aktualisiert am 10. Feb. 2022, 19:42 MEZ


Wann oder warum Erdställe gebaut wurden, ist ein Geheimnis, das viele Menschen in seinen Bann zieht.
Bild Dieter Ahlborn

Erdställe kommen hauptsächlich im nordöstlichen Alpenvorland vor. Allein in Bayern gibt es über 700 der unterirdischen Gangsysteme. Man findet sie aber auch am Niederrhein, in Österreich und Tschechien, sowie vereinzelt in Frankreich, Spanien, Ungarn und Irland. Doch von wem wurden sie erbaut, und wozu?

Über Jahrhunderte wurden die engen, niedrigen Tunnel auf einer Gesamtlänge von 50 Metern oder mehr in den Boden getrieben, mit engen Durchschlupfen, Stufen und Nischen versehen – und dann fast zeitgleich Ende des 13. Jahrhunderts aufgegeben. Doch wer die sogenannten Erdställe baute, welchem Zweck sie dienten und warum sie auf einen Schlag verlassen wurden, ist noch immer ein Geheimnis. „Das ist ein wahnsinnig großes archäologisches Rätsel, das noch keiner verstanden hat“, schwärmt Birgit Symader, die Vorsitzende des Arbeitskreises für Erdstallforschung e.V. im Gespräch mit NATIONAL GEOGRAPHIC.

Erklärungsversuche und Geheimnisse

Das Wort „Erdstall“ kommt aus dem Niederösterreichischen und bezeichnet keinen Stall für Vieh, sondern leitet sich von „Stelle“ oder „Stollen“ ab. Die Forschung definiert einen Erdstall durch besondere bauliche Gegebenheiten: Es gibt nur einen Eingang und es muss ein Kreisgang oder eine Engstelle - der sogenannte Schlupf - vorhanden sein. Nischen, Bänke und Stufen sind weitere Charakteristika.


Erdställe setzen sich aus verschiedenen Kammern, Gängen und Schlupfen zusammen.
Bild Bearbeitet Grafik, D. Ahlborn. Vorlage: Modell Harald Fähnrich, Der Erdstall Nr. 4, Roding 1978

Außerdem haben alle Erdställe gemeinsam, dass man ihnen bisher keinen Zweck zuordnen konnte. Erklärungsversuche gibt es trotzdem: Wurden die Erdställe zum Beispiel als Lager genutzt? Gegen diese Theorie spricht, dass in den Erdställen kaum Spuren menschlicher Nutzung gefunden wurden. Hinzu kommt, dass die Erdställe sehr schmal und niedrig und nur schwer begehbar sind.

Auch als Fluchtort kommen Erdställe nicht in Frage, da sie nur einen Eingang haben: Hätten Angreifer den Erdstall entdeckt, wären ihnen die darin versteckten Menschen hilflos ausgeliefert gewesen. Zudem ist es in Erdställen kalt. Ein wärmendes Feuer hätte den Sauerstoff in den Gängen aufgebraucht.

Einer weiteren Theorie nach dienten die Erdställe zu Zeiten der Völkerwanderung als Leergräber. Die Körper der Toten lagen weit entfernt, doch ihr Geist konnte in den Leergräbern nahe bei den Hinterbliebenen sein. Einige Forscher deuten die Erdställe als eine Art Wartesaal für Seelen. Diese Theorie stützt sich insbesondere darauf, dass sämtliche Erdställe etwa zu der Zeit aufgegeben wurden, als die Kirche begann, die Lehre vom Fegefeuer zu verbreiten.

Solange jedoch keine Belege für die eine oder andere Theorie gefunden werden, wehren sich Archäologen gegen eine voreilige Zweckbestimmung der Erdställe.

Die Anfänge liegen im Dunkeln

Wann die Erdställe gegraben wurden, ist noch nicht eindeutig geklärt. Ein Grund dafür ist, dass es bislang noch keine Methode gibt, die Verwitterung von Gestein unter der Erdoberfläche zu datieren. „Mit einer Datierung könnte man die Bauzeit genauer bestimmen, aber bislang fehlt uns diese archäologische Dokumentation“, so Birgit Symader.

Auch deshalb versucht Dieter Ahlborn von der Interessengemeinschaft Erdstallforschung eine Datierung der Erdställe in Verbindung mit der Siedlungsgeschichte: „Im Hochmittelalter erlebte Mitteleuropa eine Blütezeit. Die Bevölkerung wuchs und es wurden zahlreiche Dörfer gegründet, in denen Erdställe angelegt wurden.“ Die Dörfer und Hilfsschächte zum Bau der Erdställe sind archäologisch nachweis- und somit datierbar. „Als im Spätmittelalter die Bevölkerungszahlen durch Unruhen, Krieg und Hungersnöte zurückgingen, wurden viele Dörfer und mit ihnen die Erdställe wieder verlassen.“ Allerdings schränkt Archäologin Birgit Symader ein, dass die Hilfsschächte auch erst verschlossen worden sein könnten, als die Anlagen nicht mehr gebraucht wurden.

Tatsächlich sind die wenigen Relikte, die in den Erdställen bisher gefunden wurden, auf das Hochmittelalter bis ins späte 13. Jahrhundert zu datieren. „Die meisten Funde in Bayern stammen aus dem 11. Jahrhundert“, erklärt Dieter Ahlborn. „Insgesamt passen die Erdstalltätigkeiten in einen historischen Kontext des Hochmittelalters.“

Die Funde geben jedoch lediglich Auskunft darüber, wann die Erdställe zuletzt genutzt, aber nicht, wann und von wem sie errichtet wurden. Bislang wurden nur drei Anlagen archäologisch untersucht. Die hier geborgenen Funde erlauben eine Datierung. Bei allen bisher gefundenen Erdställen handelt es sich zudem um Fragmente, nicht um vollständige Anlagen.


Im Erdstall in Mitterschneidhart wurden zwei Mühlsteine entdeckt.
Bild Dieter Ahlborn

Bei den bisher gesicherten Funden handelt es sich beispielweise um Keramikscherben aus dem 11. Jahrhundert, die bei den Grabungen in Grasfilzing und Rabmühle geborgen wurde. In anderen Erdställen wurde außerdem Holzkohle von Kienspänen und in Einzelfällen nicht mehr identifizierbares organisches Material gefunden. Keiner der bisher untersuchten Funde konnte jedoch einer bestimmten Kultur oder spirituellen Praxis zugeordnet werden.

Auch aus diesem Grund gehen Archäolog*innen wie Birgit Symader nicht davon aus, dass die Erdställe das Werk eines bestimmten Volksstammes sind. Viel mehr hält sie die Bodenbeschaffenheit für einen entscheidenden Faktor bei der Verbreitung der Erdställe. Auch Dieter Ahlborn bekräftigt: „Die Anlagen unterscheiden sich von der Statik her – in instabileren Böden sind die Bauten breiter – aber wir finden Erdställe in den unterschiedlichsten Geologien.“ Ideale Voraussetzungen für Erdställe sind ein ausreichend fester Boden, der eine Bearbeitung mit einfachen Werkzeugen erlaubt. Dazu zählen zum Beispiel Lehm, Sandstein oder Löss, aber auch verwitterter Granit. In sehr instabilen Böden kommen Erdställe ebenso wenig vor, wie in massivem Fels.

Die Bearbeitungsspuren im Boden liefern einige der wenigen gesicherten Beweise der Erdstallforschung. An ihnen kann man etwa ablesen, aus welcher Richtung der Bau vorangetrieben wurde. Zudem erlauben sie eine ungefähre Abschätzung, wie lange der Bau gedauert hat: Ein einziger Erdstall bedeutete einen Arbeitsaufwand von mehreren Jahren, abhängig von der Bodenbeschaffenheit.

Denkmalschutz für Erdställe

Einen neu entdeckten Erdstall klammheimlich wieder zuzuschütten, davon kann Birgit Symader nur abraten: Es handelt sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldstrafen geahndet wird. „Das Strafmaß entspricht mittlerweile dem, was die archäologische Dokumentation des Erdstalls gekostet hätte“, warnt die Forscherin. Weil über die Erdställe noch so vieles im Dunkeln liegt, ist jede verschüttete Anlage ein großer Verlust.

Besonders durch Umsiedelungen und Kriege ging vielerorts das Wissen um die archäologische Bedeutung der Erdställe verloren, sodass viele Anlagen bereits verschüttet wurden. Doch Erdställe sind Bodendenkmäler und als solche meldepflichtig. Es gelten die Regelungen der einzelnen Bundesländer. In Bayern müssen neu entdeckte Erdställe an die Untere Denkmalschutzbehörde oder das Landesamt für Denkmalschutz gemeldet werden.

Zudem sollten Laien nicht auf eigene Faust in den Erdstall steigen: Die Anlagen können einsturzgefährdet sein, außerdem besteht die Gefahr, stecken zu bleiben. Auch werden so archäologisch bedeutsame Spuren zerstört, warnt Symader: „Das ist ein Bodendenkmal, das Menschen genutzt haben. Dem sollten wir mit Respekt begegnen.“


Auch die Funktion der engen Schlupfe ist nach wie vor ein Rätsel.
Bild Dieter Ahlborn

Zwerge, Teufel und Menschen

Dass die meisten Erdställe bisher im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz gefunden wurden, hängt laut Birgit Symader hauptsächlich damit zusammen, dass hier das Wissen um ihre Existenz über Jahrhunderte mündlich überliefert wurde. Zwar hat sich im Volksglauben die Interpretation als Schrazellöcher oder Teufelslöcher erhalten, damit einhergehend jedoch auch das Bewusstsein, dass die Gänge, die vor allem unter Bauernhöfen, aber auch in der Nähe von Kirchen und Friedhöfen oder auf freiem Feld gefunden wurden, von besonderer historischer Bedeutung sind. „Ob Erdställe gefunden werden oder nicht, hängt immer von den Menschen ab“, ist die Archäologin überzeugt.

Das Bewusstsein für die kulturgeschichtliche Bedeutung der Erdställe hat sich nach Einschätzung von Birgit Symader in den letzten Jahren jedoch deutlich gebessert. Dies zeigt sich auch darin, dass den Denkmalschutzbehörden immer mehr Erdställe gemeldet werden.

Erdstallvorkommen müssen nicht auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt sein. Der wichtigste Faktor bei der Erstallforschung ist laut Birgit Symader, dass es in allen Gebieten mit hohem Erdstall-Aufkommen Menschen gab und gibt, die sich gekümmert und danach gesucht haben, die mit den Anwohnern sprachen und so ein Bewusstsein für die Einzigartigkeit der Erdställe schufen. „Ich bin mir sicher, gäbe es jemanden, der sich darum kümmert, würde das in vielen Bereichen Deutschlands anders aussehen“, so die Archäologin. „Es steht und fällt mit den Menschen.“
Quelle: Rätselhafte Gänge: Wer löst das Geheimnis der Erdställe?
 
#9
das mysterium der erdfställe; es gibt sie auch bei uns in der buckligen welt und umgebung. fast bei jedem bauernhaus ist bekannt, dass es dort einen erdstall, oder wie man bei uns sagt, kuruzzengänge gibt, alter und werwendungszweck nicht zuzuordnen
 

fkv

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#10
es gibt sie auch bei uns in der buckligen welt und umgebung. fast bei jedem bauernhaus ist bekannt, dass es dort einen erdstall, oder wie man bei uns sagt, kuruzzengänge gibt
Bitte konkreter, ich würde gern möglichst viele davon ein- und vermessen. Der einzige Erdstall in der Buckligen Welt, den ich dokumentiert kenne, ist das (längst verschüttete) Hausloch bei Gleichenbach.
 
#11
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Bitte konkreter, ich würde gern möglichst viele davon ein- und vermessen. Der einzige Erdstall in der Buckligen Welt, den ich dokumentiert kenne, ist das (längst verschüttete) Hausloch bei Gleichenbach.
"Otto Cichocki" <otto.cichocki@univie.ac.at> dr. otto ist der nachfolger der verst. dr. edith bednarik aus wr. neustadt, die was eine abhandlung über die erdställe bezirk
neunkirchen, wr. neustadt und auch aus dem burgenland vefasst hat.
 
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fkv

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#12
"Otto Cichocki" <otto.cichocki@univie.ac.at> dr. otto ist der nachfolger der verst. dr. edith bednarik aus wr. neustadt, die was eine abhandlung über die erdställe bezirk
neunkirchen, wr. neustadt und auch aus dem burgenland vefasst hat.
Welche Abhandlung? Ich kenne nur ihren Artikel in "Der Erdstall" Nr. 27 (Jahr 2001), wo sie auf Seite 13 schreibt: "In der gesamten Buckligen Welt sind von den einstmals ziemlich zahlreichen Erdställen neben einem Kammerrest und einem Gangrest nur mehr zwei einigermaßen beurteilbare Objekte erhalten, die nach Aussagen der Besitzer angeblich einstmals ein einziger Erdstall waren." Beigefügt sind zwei Pläne "Schaueregg I" und "Schaueregg II" ohne Maßstab, ohne Messdaten und vor allem ohne Lageangabe.

Von Otto Cichocki kenne ich gar nichts, was die Bucklige Welt betrifft.
 
#13
Welche Abhandlung? Ich kenne nur ihren Artikel in "Der Erdstall" Nr. 27 (Jahr 2001), wo sie auf Seite 13 schreibt: "In der gesamten Buckligen Welt sind von den einstmals ziemlich zahlreichen Erdställen neben einem Kammerrest und einem Gangrest nur mehr zwei einigermaßen beurteilbare Objekte erhalten, die nach Aussagen der Besitzer angeblich einstmals ein einziger Erdstall waren." Beigefügt sind zwei Pläne "Schaueregg I" und "Schaueregg II" ohne Maßstab, ohne Messdaten und vor allem ohne Lageangabe.

Von Otto Cichocki kenne ich gar nichts, was die Bucklige Welt betrifft.
cichocki ist der nachfolger von fr. dr. bednarik, die abhandlung von ihr ist im handel nicht erhältlich
 

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fkv

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#14
die abhandlung von ihr ist im handel nicht erhältlich
Mit einer angeblichen Abhandlung, die angeblich irgendwo unter Verschluss liegt wie die Bundeslade in Aksum, kann keiner was anfangen. Das hat den Charakter einer Legende und hat mit Wissenschaft oder Forschung nichts zu tun. Ich kann im Höhlenkataster keine Katasternummern vergeben für Erdställe, die "fast bei jedem Bauernhaus bekannt" sind, sondern ich brauche konkrete Lageangaben und Pläne, und wenn keine Pläne verfügbar sind, dann müssen sie neu angefertigt werden – sofern man überhaupt Zutritt bekommt. Es hat auch schon Lambert Karner nicht überall Zutritt bekommen, mit dem Ergebnis, dass das Wissen über viele Erdställe verloren gegangen ist.

Die Kommunikation zwischen Höhlenforschern, Erdstallforschern, Archäologen, Behörden usw. ist leider miserabel, und insbesondere Edith Bednarik sonderte sich die letzten ca. 20 Jahre ihres Lebens vom Höhlenverein ab und ließ dem Kataster nichts mehr zukommen. Und offen gesagt waren ihre Metoden in den letzten Jahren sowieso nicht mehr ganz zeitgemäß, da wäre ein bisschen Teamwork nicht schlecht gewesen.
 

fkv

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#16
Die Seite hab ich nach deinem zweiten Beitrag auch schon entdeckt, aber in Verbindung setzen ist nicht einfach, da keine Kontaktadressen angegeben sind und die Autorin nicht (mehr) als Redaktionsmitglied gelistet wird. Man kann natürlich nach Gleichenbach fahren und dort an allen Türen klingeln in der Hoffnung, dass irgendwer daheim ist. Soweit ich weiß, hat Bednarik das auch nicht anders gemacht. (Nur waren damals die Spritpreise nicht so hoch.)
 

josef

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#17
Erdstallzentrum in Thaya ab sofort geöffnet
NÖN-Waidhofen, 21. APRIL 2023
Gerald Muthsam

Bei der Eröffnung: Bundesrätin Viktoria Hutter, Bürgermeister Eduard Köck, Bezirkshauptfrau Manuela Herzog, Vizebürgermeister Franz Strohmer, Pfarrer Thomas Skrianz, Landesrat Ludwig Schleritzko, Baumeister Albert Wilhelm und Projektleiter Oliver Fries.
FOTO: Gerald Muthsam

Ab sofort kann das neue „Erdstallzentrum Thayaland“ in Thaya im Haus 14 besichtigt werden. Die Sehenswürdigkeit wurde am Donnerstag feierlich in Anwesenheit von Landesrat Ludwig Schleritzko eröffnet.

Erdställe sind eines der letzten Mysterien in Europa, die nicht vollständig ergründet sind. In Thaya habe vermutlich jedes Haus einen Erdstall gehabt, meint Bürgermeister Eduard Köck. Aus manchen sei eventuell ein Keller geworden, andere wären verschüttet. Weil sie weithin einzigartig sind, wurden schon vor etwa zehn Jahren im Gemeindegebiet die unterirdisch bestehenden Erdställe von Otto Chichoki nach streng wissenschaftlichen Methoden untersucht.



Bürgermeister Eduard Köck durchstieg den Erdstall, danach erklärte Landesrat Ludwig Schleritzko das Zentrum für eröffnet.
FOTO: Gerald Muthsam

Nun hat ein Projektteam bestehend aus Oliver Fries, Lisa Maria Gerstenbauer, Alarich Langendorfer und Andreas Steininger eine bauhistorische Dokumentation der Erdställe in Thaya und Kleinzwettl erstellt. Dazu wurde ein 3D-Laserscan in Kleinzwettl und in Thaya im Haus Nummer 23 durchgeführt. Da es aber zu gefährlich ist, einen echten Erdtunnel zu betreten, wurde ein Teil des Erdstalls vom Haus Nummer 23 mit Hilfe eines 3D-Betondruckers naturgetreu nachgebaut.

Frage nach dem Zweck der Erdställe
Es gibt zahlreiche Hypothesen, wozu Erdställe gebaut wurden. Die Gänge sind relativ eng mit Rund- oder Spitzbogen. Sehr oft haben sie Sitzbänke, Nischen und absichtlich gelassene Engstellen, sogenannte Schlupfe, durch die man sich durchzwängen muss. Vermutet wurde, dass sie als Verstecke dienten, wobei sie in sich geschlossen sind und keine Verbindungen ins Freie oder zu den Nachbarn haben. Sie wurden auch im Laufe der Zeit als Verstecke benutzt. Wenn sie jedoch von den Feinden entdeckt wurden, überlebten die Menschen darin meistens nicht. Eine andere Hypothese geht davon aus, dass sie als rituelle Kultstätte errichtet worden sind. Die Datierung der Erbauung ist schwierig, da die erzeugten Hohlräume selbst nicht datiert werden können, sondern nur darin gefundene Objekte. Man geht jedoch von einem Zeitraum vom 11. bis 13. Jahrhundert aus.

Bezirkshauptfrau Manuela Herzog sprach bei der Eröffnung, in Verbindung mit den Radwegen, von einem touristischen Anziehungspunkt. Besonders attraktiv wirke, dass Geschichte zum Anfassen gestaltet wurde. Landesrat Ludwig Schleritzko, selbst Besitzer eines Erdstalls, ist mit diesem Mythos aufgewachsen und findet es sehr spannend, dass diese erforscht würden. Er gratulierte zur gelungenen und anschaulichen Geschichtsaufarbeitung und bedankte sich bei allen Beteiligten für die Umsetzung des Projekts.

Die Kosten des Projekts belaufen sich inklusive der Schautafeln in Kleinzwettl auf 40.000 Euro, wovon 80 Prozent von der EU gefördert wurden.
Erdstallzentrum in Thaya ab sofort geöffnet
 
#18
Die Seite hab ich nach deinem zweiten Beitrag auch schon entdeckt, aber in Verbindung setzen ist nicht einfach, da keine Kontaktadressen angegeben sind und die Autorin nicht (mehr) als Redaktionsmitglied gelistet wird. Man kann natürlich nach Gleichenbach fahren und dort an allen Türen klingeln in der Hoffnung, dass irgendwer daheim ist. Soweit ich weiß, hat Bednarik das auch nicht anders gemacht. (Nur waren damals die Spritpreise nicht so hoch.)
 
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