Forstwesen: Museum "Silvanum" Großreifling

josef

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#1
Vorgeschichte zum neuen Thread "Forstmuseum Silvanum Großreifling"

Bei der Durchsicht alter Fotos aus 2009 fand ich auch eine Serie vom Besuch des "Forstmuseum Silvanum" in Großreifling (Gemeinde Landl) im Ennstal. Einige Bilder daraus habe ich in themenbezogenen Beiträgen eingestellt und aus den restlichen Fotos hatte ich damals ein Album erstellt. Dieses Album ging aber bei der Softwareumstellung 2017 "verloren"... und nun bringe ich einen Teil der Fotos nach:

Museum im historischen Gebäude "Neuer Kasten":
Der Förster Adolf Grabner schuf 1966 ein Heimatmuseum mit Schwerpunkt Forstwirtschaft in der Gemeinde Wildalpen ein. Die Bestände des ab 1970 als Forstmuseum Wildalpen bezeichneten Museums wuchsen ständig an und die Räumlichkeiten für die Deponierung und zur Schaustellung der Sammelobjekte wurden zu klein...

Mit dem "Neue Kasten" in Großreifling, einem 1711 erbautes Getreidespeicher der ehemaligen Innerberger Hauptgewerkschaft aus Eisenerz, fand man ein entsprechendes Objekt zur Präsentation der musealen Sammlung und 1979 konnte nach Gründung eines Museumsvereines das neue Forstmuseum eröffnet werden.

Auf vier Ausstellungsebenen im ehemaligen Speichergebäude lernt man die Forstgeschichte kennen:
Holzschlag und Holzbringung am Landweg mit Handzug- und Fuhrschlitten, schweren Wägen, Waldbahnen, Rieswegen und Seileinsatz usw. sowie die Nutzung des Wassers als Transportweg zum Triften, Schwemmen und Flößen.

Teil 1: Gebäude

Links: Ausstellungsgebäude "Neuer Kasten". Rechts: Der "Alte Kasten" mit Filialkirche
(Bildquelle: Großreifling – Wikipedia - gemeinfreies Foto CC-Lizenz von Grubernst )


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Teilansicht des "Alten Kasten"

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Ansichtsskizze "Alter Kasten" aus 1895

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Schnitt durch den "Neuen Kasten" mit Darstellung der Holzkonstruktionen zwischen den gemauerten Außenwänden
(3 Fotos aus dem Museum "Silvanum" - 2009)
 
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josef

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#2
Die nachfolgenden Beiträge über das Museum in Großreifling zeigen eine gewisse Parallelität zum Waldbauernmuseum Gutenstein. Wobei Gutenstein eher auf kleinstrukturierte Forstbetriebe und die Vielfältigkeit der Holzverarbeitung ausgerichtet ist und im Silvanum der Schwerpunkt bei großen Forstgütern liegt. Jedenfalls ist der Besuch beider Museen zu empfehlen...

Teil 2:
Im Wald - Holzfäller im Holzschlag


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Ein Trupp Holzfäller vor einer "Lohhütte", der primitiven Behausung währen der Arbeitswoche direkt am Holzschlaggelände

Weitere Fotos:
1. Alte Karte mit der Walddichte in Österreich
2. Alte Revierkarte aus 1822 Revier "Frauenberg" Stmk.
3. - 5. Werkzeuge und Arbeitsgeräte der Holzfäller
6. - 7. Darstellung früherer Maßermittlungsmethoden für stehende und liegende Bäume
(Alle Fotos aus dem Museum "Silvanum" - 2009)
 

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#3
Teil 3:
Historische Bringungsarten - Landweg


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Im Winter wurde die Schneelage zur Bringung mittels verschiedener Arten von Schlitten ausgenützt - hier eine Bringung mittel Pferdeschlitten

Weitere Fotos:
1. - 4. Verschiedene Handzug- und Fuhrschlitten
5. Modell eines pferdebespannten Rundholzwagens mit Ochsenvorspann
6. Räderpaare für Langholztransport für "Dinos-Raupenschlepper" Gespanne
7. Langholzfuhrwerk mit einem "Dinos-Raupenschlepper" als Zugmittel
8. Holzriese - rutschbahnartige Rinne zum Abtransport geschlagenen Holzes aus steilem Gelände, in der das Holz durch seine Schwerkraft zu Tal gefördert wird.
(Alle Fotos aus dem Museum "Silvanum" - 2009)
 

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#4
Teil 4:
Historische Bringungsarten - Fortsetzung Landweg


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Eine wichtige Rolle im Abtransport des geschlägerten Holzes aus den Wäldern zu den Verladestellen an Bahnhöfen spielten die schmalspurigen Waldbahnen

Weitere Fotos:
1. Langholzzug auf der Waldbahn Radmer. Die Bahn wurde in den letzten Jahren vor der Einstellung elektrifiziert und diente dem Erztransport
2. Historischer Lageplan des Bahnhofe Vorderradmer
3. Transport von Scheitern auf der Waldb. Radmer
4. Eine Diesellok schiebt eine Langholzgarnitur der Reichraminger Waldbahn zur Verladung in den ÖBB-Bf. Reichraming
5. Spezielle Windenanlagen zur Verladung von Stammholz auf Normalspurwagen
6. Historische Darstellung der Stammverladung mittels Winden

Seilbahnen dienen zur Holzbringung in steilen unwegsamen Gelände:
7. Abspannmast einer Holzbringungsseilbahn
8. Transport in luftiger Höhe
9. Darstellungsskizze der Funktionsweise einer Holzbringungsseilbahn
(Alle Fotos aus dem Museum "Silvanum" - 2009)
 

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#5
Teil 5:
Historische Bringungsarten - Nutzung des Wassers als Transportweg
Triften und Schwemmen:


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Holztrift durch eine Schlucht, rechts der gefährliche Arbeitsplatz der Holzknechte vom Triftsteig aus...

Weitere Fotos:
1. Klause aus Holz zum Aufstauen des zur Trift benötigten Wassers
2. Gemauerte Klause
3. Ein hölzerner Schwemmkanal nützt das natürliche Gefälle aus
4. Triftsteig in einer Klamm
5. Holzrechen zum Auffangen des am Fluss angeschwemmten Holzes
(Alle Fotos aus dem Museum "Silvanum" - 2009)
 

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#6
Teil 6:
Historische Bringungsarten - Nutzung des Wassers als Transportweg

Flößerei

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Floß im "wilden Wasser" der Enns

Weitere Fotos:
1. Modell eines "Ennsfloßes"
2. Einbinde- oder Auflöseplatz für Flöße
3. Holzlagerplatz mit "Floßlände" zur Zusammenstellung von Flößen (Einbindeplatz)
4. - 5. Seeflöße am Millstättersee
6. Seefloß am Toplitzsee -> Das Holz wurde über einen in den Fels gesprengten Kanal vom Kammersee zum Toplitzsee getriftet und mittels Flößen an das andere Seeufer gebracht...
7. Ein Kuriosum stellte der Holzaufzug bei Küpfern an der Enns dar: Durch den Baubeginn der Kraftwerkskette an der Enns während der NS-Zeit wurde die Befahrung der Enns bis zur Mündung in die Donau für Flöße unterbrochen. Deshalb wurde bei Küpfern eine Lände mit Auflöseplatz errichtet und die Holzstämme mittels Aufzugeinrichtung auf den höher gelegenen Lagerplatz hochgezogen. Von dort erfolgte der Weitertransport mittels Bahn...
(Alle Fotos aus dem Museum "Silvanum" - 2009)
 

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