Wie explosiv es dennoch war:
Ende 1919 konnte wegen Kohlenmangels nicht gearbeitet werden (Schoeller-Bleckmann Ternitz) und die Arbeiterschaft stellte Forderungen nach höheren Entschädigungen. Es kam zu Tumulten und Schlägereien, dem Leiter der Arbeiterabteilung wurden sogar die Kleider vom Leib gerissen.
1921 enorme Inflation und die Arbeitgeber wurden vom Nationalrat verpflichtet, Zulagen für Mehl und Fett an die Arbeiterschaft zu vergeben. Angleichungsversuche von Löhnen und Preisen schlugen fehl, da die Preissteigerungen enorm waren.
1924 war das durchschnittliche Realeinkommen 25% niedriger als 1914.
1925 waren (Bezirke Neunkirchen, Wiener Neustadt, Baden, Mödling) 14.863 Personen arbeitslos. Davon erhielten 4.000 Notstandshilfe und 1.000 (Ausgesteuerte) erhielten nichts mehr. 1932 waren es bereits 31.580 Arbeitslose, davon 19.159 Notstandshilfe. Die Ausgesteuerten schienen nicht mehr auf.
Arbeitslosunterstützung erhielt man für 20-30 Wochen, die Notstandshilfe war nach freiem Ermessen der industriellen Bezirkskommission und betrug ca. 80% der Arbeitslosenunterstützung.
12. Februar 1934 war das nächste bekannte "Aufstands"-Datum.
Waffen wurden am 12. Februar von den Ternitzer-Schutzbündler verteilt und sie versammelten sich am Petersberg um weitere Anweisungen der Partei abzuwarten. Aber Anweisungen kamen nicht.
Kurze Kampfhandlungen in der Nähe des Ternitzer Friedhofs; heute erinnert die "Straße des 12. Februars" daran.
Anschließend großflächige Verhaftungen.
Heute gibt es den Großteil dieser Industrien nicht mehr. Sie wurden später zu "Lost Places" und verschwanden später gänzlich.
Dadurch wurde auch die Anzahl an Arbeitsplätzen erheblich reduziert.
So musste auch ich meinen Arbeitsplatz, entgegen der meisten meiner Vorfahren, nicht mehr im Industrieviertel, sondern weit außerhalb finden.
Aber vielleicht gibt es auch deswegen keine wirklichen "Aufstände" mehr in diesem Gebiet

