Der schiefe Kirchturm - Filialkirche Lanzendorf bei Böheimkirchen (NÖ)

wolfsgeist

Well-Known Member
#1
Ich habe hier noch nichts zu dieser sehr alten Kirche (vmtl. 12. Jhdt.) gefunden.

Die Neigung des Turmes dürfte schon im 15. Jh. während des
Baues entstanden sein. Beim Erdbeben im Jahre 1590 hat der Turm
keinen Schaden erlitten. Das Fundament ist auf der Nordwestseite
eingesunken oder eingebrochen, so baute man möglichst gerade
weiter. Möglicherweise brach das Fundament in einen Hohlraum
ein (Erdstallung oder Grab). Durch die Drainagierung im Jahre
1937 und die damit verbundene Senkung des Grundwasserspiegels
dürfte es zu einer neuerlichen Senkung mit Auftreten von Rissen in
der Nordmauer gekommen sein. Noch vor dem Umbruch (März
1938 – Anschluss Österreichs an Deutschland) wurde auf Ver-
anlassung des Bundesdenkmalamtes wegen Einsturzgefahr eine
Sperre der Kirche verfügt. Der Schwiegervater von Frau Stary, der
damalige Ortsvorsteher Herr Johann Fahrenberger, Bauer in Lan-
zendorf Haus Nr. 2, musste einen Zaun um die Kirche errichten.
Die Kirche durfte von 1938 bis 1945 nicht betreten und die Glocke
nicht geläutet werden. Bei der Renovierung im Jahre 1968 befasste
sich das Gebietsbauamt St. Pölten eingehend mit dem Bauzustand
der Kirche, veranlasste auf der Wiese um der Kirche betonierte
Fixpunkte zur Vermessung einer möglichen weiteren Neigung des
Turmes und stellte Vergleiche zum schiefen Turm von Pisa her.
Quelle Bruno Schober: https://www.bruno-schober.com/media/Der_schiefe_Turm.pdf

Siehe auch: Filialkirche Lanzendorf (Böheimkirchen) – Wikipedia


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