Div. Sperranlagen (Stecksperren, Sprengschächte, Pz-Igel, Pz-Gräben, Pz-Mauern...)

josef

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#1
Als Ergänzung zum Thema möchte ich noch anführen, dass auf vielen Straßen im Nahbereich der FAn Stecksperren vorbereitet waren. Diese befanden sich innerhalb des Feuerbereiches der Pz-Kanonen der Anlagen auf der angenommenen Angriffs-/Feindseite. Die in die Fahrbahn eingebauten und mit Stahldeckeln verschlossenen Betonschächte waren meist so situiert, dass durch Ausnützung des natürlichen Geländes eine Umfahrungsmöglichkeit ausgeschlossen/erschwert wurde. Die Sperren befanden sich daher vor/nach Brücken, Unter- oder Überführungen, Einschnitten, Dämmen, Hangtrassen, vor/nach Tunnels usw. . Im Bedrohungsfall wurden die Deckel entfernt und Stahlträger in die Schächte "eingesteckt" (=> Stecksperren). Die über die Fahrbahn ragenden Teile der Stahlträger stoppten/sperrten so jeden Verkehr und erleichterten die Bekämpfung von den FAN aus aber auch mittels zusätzlichen PAK und PAR. Die Träger waren in imprägnierten Holzkisten abseits der Fahrbahnen gelagert.

Diese vorbereiteten Sperren verursachen/verursachten einen enormen Wartungsaufwand seitens der Straßenerhaltung und wurden zum überwiegenden Teil bereits entfernt. Heute sind solche zugeteerte Standorte ehemaliger Stecksperren als "Fleckerlteppich" auf den Fahrbahnen noch vielerorts erkennbar.

Noch nicht rückgebaute ehemalige Stecksperre:
 

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#3
Weil's mir gerade einfällt:

Ich glaube, vor einiger Zeit auf der Höhenstraße (?) bei Wien an mindestens 2 Stellen Vorrichtungen für Stecksperren gesehen zu haben. Bin mir nicht sicher, aber ich denke die waren/sind sogar noch „funktionstüchtig“ (nicht drüberasphaltiert).

Kann das jemand bestätigen und/oder weiß jemand, ob die Sperren (falls es wirklich welche sind, aber ich denke schon) durch irgendwelche Bunker o.ä. verstärkt sind/waren?
 
#4
Al Cohole hat geschrieben:
Weil's mir gerade einfällt:

Ich glaube, vor einiger Zeit auf der Höhenstraße (?) bei Wien an mindestens 2 Stellen Vorrichtungen für Stecksperren gesehen zu haben. Bin mir nicht sicher, aber ich denke die waren/sind sogar noch „funktionstüchtig“ (nicht drüberasphaltiert).

Kann das jemand bestätigen und/oder weiß jemand, ob die Sperren (falls es wirklich welche sind, aber ich denke schon) durch irgendwelche Bunker o.ä. verstärkt sind/waren?
Mir ist auf jedenfall eine immer noch "funktionstüchtige" Stecksperrenvorrichtung an der Exelbergstraße zwischen Höhenstraße und Sofienalpe bekannt, wo genau weiß ich jetzt leider nicht mehr.
 
W

Wm_W1

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#5
stecksperren exelberg

hallo!

habe heute eine kleine ausfahrt mit meinem bruder gemacht, da der seine erste fahrstunde am freitag hat; habe gleich die gelegenheit genutzt, um ein paar fotos von einer aktiven stecksperre zu schießen!
ich habe nur eine wichtige frage: beim heer war der wichtigste grundsatz bei der sicherung, daß eine sperre immer mit feuer überwacht sein muß, ansonsten ist sie sinnlos! ich habe jetzt kurz dort nach einer festen anlage gesucht, aber nix gefunden! weiß vielleicht jemand näheres?
lg,
gregor
 

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#6
Na ja, nicht jede Stecksperre wurde durch eine Feste Anlage gesichert. (dann hätten wir ein paar FAN mehr haben müssen!!!) :cool:

Mit Feuer überwacht, ist wohl auch das infantriestische Überwachen dieser Sperren gemeint, oder aber auch mit beweglichen (Panzer-)Kräften!
 

josef

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#7
Stecksperren

@Wm_W1, danke für die Fotos!
Mit Feuer überwacht, ist wohl auch das infantriestische Überwachen dieser Sperren gemeint, oder aber auch mit beweglichen (Panzer-)Kräften!
Genau so war es! Bei den Stecksperren verhält es sich wie bei den FAN, dass jedes Jahr aus Kostengründen nur eine bestimmte Anzahl rückgebaut wird!

lg
josef
 
W

Wm_W1

Nicht mehr aktiv
#8
danke...

...für die antworten! ist mir eh klar, daß sperren hpts infanteristisch bewacht wurden (respektive werden); ich habe nur die kleine hoffnung gehegt, daß irgendwo im raum wien (wo ich ohne größere umstände hinkommen kann) eine FAn herumsteht!

lg,
gregor
 

Christel

Geschichtsspuren.de
#9
Hi Gregor,

konntest Du in der Nähe der Stecksperre auch den Aufbewahrungsort der Sperre selbst ausfindig machen? Eigentlich sollte die sich auch in der näheren Umgebung befinden.

LG, Christel
 

josef

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#10
@Christel: Die Stecksperren sind ALLE deaktiviert! Nur wurden eben einzelne Anlagen im Straßenbereich (mit Stahldeckeln verschlossene Steckschächte) noch nicht rückgebaut. Die globigen imprägnierten Holzkisten mit den darin aufbewahrten Stahlträgern für die Sperren sind jedoch auch bei noch vorhandenen Anlagen im Straßenniveau bereits geräumt.

@Gregor: Schau mal bei einer Fahrt auf der A1 Fahrtrichtung Linz gleich nach Auhof am Ende der Steigung bzw. dem dreispurigen Abschnitt rechts über die Wiese zum Waldrand am Hang... Auf einem Abstellplatz der Autobahnverwaltung an der Gegenfahrbahn (Richtung Lainzer Tiergarten) in diesem Bereich, waren früher einmal jede Menge Panzerigel gelagert!

lg
josef
 

Christel

Geschichtsspuren.de
#11
Hallo Josef,

danke für die Antwort. :superOK In Deutschland ist es nicht belegbar, dass bereits alle Träger an den Stecksperren entfernt wurden. Bei rückgebauten Stecksperren hat man in Deutschland ebenfall die Träger entfernt.

LG, Christel
 

josef

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#14
Vorbereitet Sprengschächte

Zum Sperren von Durchzugs- bzw. Vormarschlinien gab es auch vorbereitete Sprengschächte an Straßen. Diese waren an exponierten Stellen in die Fahrbahn eingebaut und mit einer massiven Schachtabdeckung versehen. Im Verteidigungsfall sollte im Schacht eine Sprengladung gezündet werden und durch Wegsprengung eines Fahrbahnstückes die betreffende Straße unpassierbar werden…

Ein solcher deaktivierter Schacht ist noch an der B3 bei St. Michael in der Wachau zu finden. Das erste Bild zeigt den abgedeckten Sprengschacht in der Fahrbahn. Am zweiten Foto kann man die zur Sprengung vorgesehene Hangbrücke zwischen Felswand und Donau erkennen. Der frisch geteerte Weg wurde erst auf der in den letzten Jahren geschütteten Trasse für einen Sammelkanal errichtet. Die Bilder stammen aus dem Frühjahr 2007.
 

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#15
da wir gerade beim Ländle sind:
Vorarlberg war ja bisher eher ein Fragezeichen in diesem Forum.

Habe jetzt allerdings doch was "entdeckt".

Wer einmal durch den längsten Straßentunnel Österreichs, den Arlbergtunnel (13.976 m) fährt, sollte die Augen offen halten.
Auf Tiroler Seite befinden sich - in Fahrtrichtung Vbg. - ca. 1 km nach dem Tunnelportal direkt im Tunnel Stecksperren, die noch besser erhalten wirken als jene der Schweizer bei Sargans. Gedacht waren diese, um einen Einmarsch der NATO aus Deutschland über Vbg. nach Tirol zu stoppen. Somit wäre wohl auch die Absicherung Tirols aus dem Westen geklärt....
 
#19
@SuR
hab eh geschrieben "GEDACHT..." und nicht dass es auch funktioniert hätte.

wobei sooooo abwägig ist das Ganze (zumindest kurzfristig) auch wieder nicht:
beide Tunnel (Bahn+Straße) hätte man leicht dicht machen können und die Passstraße mit den Sprengvorrichtungen... das sind nun mal die einzigen 2 Wege von V nach T... und zumindest technisch wäre eine Sperrung nicht so schwierig...
 
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