Entwicklung von vierbeinigen Kampfrobotern

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
Roboterhunde bekommen jetzt Waffen umgeschnallt
Zwei US-Firmen haben sich zusammengetan, um künftig vierbeinige Roboter mit Maschinengewehren in den Krieg zu schicken

Die ersten Roboterhunde sind bereits seit dem letzten Jahr in Militäreinsätzen aktiv.
Foto: Sword International

Vierbeinige Roboter haben sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Testobjekt entwickelt. Kompakt und mobiler als jeder Roboter mit Rädern, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Militär den "Roboterhunden" Waffen auf den Rücken schnallen würden.

Unbemannte Waffe
Von der US-Firma Ghost Robotics stammt der Vision 60, der auch auf dem unten stehenden Foto zu erkennen ist. Auf seinem Rücken ist ein extra für den Roboter angefertigtes Maschinengewehr zu sehen, das von der Waffenschmiede Sword International gefertigt wurde. Die Spur (Special Purpose Unmanned Rifle) hat eine Reichweite von 1.200 Metern und verfügt neben einem 30-fachen optischen Zoom auch über eine Wärmekamera.
Aus dem Bericht von "The Verge" geht nicht hervor, ob der bewaffnete Hund bereits zum Verkauf steht – auf der Website von Sword International findet man bisher nur den Hinweis, dass das "Verteidigungssystem Spur" die "Zukunft des unbemannten Waffensystems sei". Diese Zukunft sei laut Sword jetzt angebrochen.


So sieht der erste bewaffnete Roboterhund der Welt aus.
Foto: Sword International

Gezeigt wurde die Kombination aus Roboter und Waffe erstmals auf der Association of the United States Army's 2021 Annual Conference vor einigen Tagen. Details zu der Kooperation zwischen Ghost Robotics und Sword wurden weder dort genannt noch auf einer der Webseiten. Sehr wohl bekannt ist, dass die Roboterhunde bereits vergangenes Jahr an Militäreinsätzen teilgenommen haben. In Florida nutzte eine Spezialeinheit den vierbeinigen Roboter bereits für diverse Einsätze, etwa die Überwachung der Basisgrenzen oder auch die Überprüfung von schlammigen Umgebungen, die "weder für Menschen noch für Fahrzeuge besonders erstrebenswert" seien, sagte Ghost-Robotics-CEO Jiren Parikh zu "The Verge".

Die Einsatzgebiete seien in jedem Fall vielseitig. Abgesehen von Aufklärungsmissionen würden sich die Roboterhunde auch als mobile Funktürme oder zum Entschärfen von Bomben eignen. Das Montieren einer Waffe auf dem Rücken der Roboter sei eine weitere Alternative. Hier bleibt abzuwarten, wie sicher die Hunde sein werden, wenn sie mit scharfen Waffen zu feuern beginnen. Schon länger warnen Experten vor der Schaffung von "Killerrobotern". Das US-Gesetz erlaubt jedoch weiterhin die Entwicklung und den Verkauf solcher Maschinen.

Nur wenige stellen sich gegen diesen mit Sicherheit lukrativen Weg. Die wohl bekannteste US-Firma, die Roboterhunde herstellt, heißt Boston Dynamics. Die Macher von Spot haben in ihren Statuten festgelegt, keine bewaffneten Roboter herzustellen.
(aam, 15.10.2021)

Link
The Verge
Roboterhunde bekommen jetzt Waffen umgeschnallt
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
DROHNENKRIEG
Das US-Militär setzt jetzt Roboterhunde mit Gewehren auf dem Rücken ein
Die Waffenstationen können Waffen, Fahrzeuge, Drohnen und Menschen erfassen und Ziele automatisch bekämpfen
10. Mai 2024, 06:00

Die US Armee setzt Roboterhunde schon länger ein. Nun kommt eine mit einem autonomen Gewehr bewaffnete Variante dazu.
Spc. Marquis McCants/US Army

Roboterhunde sind vor allem in den USA bei Einsatzkräften keine Seltenheit. Sie helfen etwa der Polizei, wenn bei der Suche nach Verdächtigen der Einsatz von Menschen oder eines Polizeihundes zu riskant ist. Auch im öffentlichen Dienst sind die Roboter wertvoll: Sie können etwa Schächte inspizieren oder nachts als mobile Sicherheitskameras auf Patrouille gehen. Natürlich dauerte es da nicht lange, bis auch Waffenhersteller ihre eigenen Produkte vorstellten. So gibt es etwa den Roboterhund mit Flammenwerfer auf dem Rücken für den zivilen Markt. Wie sich nun herausstellt, hat auch die US-Armee bereits Roboterhunde "verpflichtet". Dagegen wirkt der flammenwerfende Roboterhund wie ein Spielzeug.

Vision 60 Swamp Dog Q-UGV: Tyndall AFB 24x7 Perimeter Autonomous Patrol
Ghost Robotics

Wie The Warzone berichtet, hat das United States Marine Corps Forces Special Operations Command (Marsoc) mindestens zwei Roboterhunde im Einsatz, die darüber hinaus mit einem Gewehr bewaffnet sind. Beim Roboter selbst handelt es sich um den Vision 60 von Ghost Robotics, eine Bodendrohne, die explizit für militärische Zwecke entwickelt wurde. Dieser Roboterhund wiegt etwa 50 Kilogramm und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern. Die Drohne soll mit unwegsamem Gelände und selbst mit Sümpfen oder eisigem Untergrund zurechtkommen. Vermarktet wird der Vision 60 als autonomer Roboter, der etwa Militärstützpunkte überwachen oder selbstständig auf Patrouille gehen kann. Der Akku der vierbeinigen Drohne reicht dabei für etwa drei Stunden Betrieb.

Autonome Waffenstation auf dem Rücken
Der Vision 60 kann eine Nutzlast von etwa zehn Kilogramm tragen. Diese Gewichtskapazität wurde offenbar vom US-Militär genutzt, um eine autonome Waffenstation auf dem Rücken des Roboters zu befestigen. Diese stammt vom US-Unternehmen Onyx Industries. Dieses Unternehmen hat bereits ein Gestell entwickelt, das es Fallschirmjägern erlaubt, den Vision 60 bei Luftlandeoperationen mitzunehmen. Bei dem Gewehrturm handelt es sich um die ferngesteuerte Waffenstation Sentry. Diese verfügen wahlweise über Gewehre in den Nato-Standardkalibern 5,56 × 45 mm, 7,62 × 51 mm oder im relativ neuen und in den USA aktuell sehr populären Kaliber 6,5 mm Creedmoor.

Die Waffenstationen wiegen rund sieben Kilo. Zur Zielerfassung nutzen sie ein System zur autonomen Zielerfassung und -erkennung (ATD/ATR). Damit soll laut Hersteller jede Bedrohung erkannt und verfolgt werden können. Der Sentry kann in einer Überwachungs- oder Verteidigungsposition eingesetzt werden, damit sich menschliche Soldaten nicht in Gefahr bringen müssen. Die Waffenstation ist außerdem vollständig mit dem Android Team Awareness Kit (Atak), einer Android-Variante zur militärischen Lagebeurteilung, kompatibel.


Der Sentry wird üblicherweise über eine Art Gamepad ferngesteuert. Das System kann Ziele aber auch angreifen, ohne dass ein Mensch jeden Schuss selbst auslöst. Dieses System nennt der Hersteller "Assign and Forget", das heißt dem Sentry wird ein Ziel vorgegeben, das die Waffenstation dann bis zu dessen Zerstörung selbstständig bekämpft. Dabei soll das System Menschen, Waffen, Fahrzeuge und Drohnen identifizieren können.

Einsatz in Tunneln
Laut einem Manager von Onyx sind aktuell mehrere dieser Roboterhund im Einsatz und sollen vor allem für Einsätze in Tunneln und Wachaufgaben herangezogen werden. Wo genau die Roboter im Einsatz sind, ist unbekannt.

Die US-Streitkräfte haben den Vision 60 bislang in seiner unbewaffneten Konfiguration zur Aufklärung und Patrouillendienste rund um die Tyndall-Luftwaffenbasis in Panama und die Ellis-Air-Force-Base in Nevada eingesetzt.

Im Ukrainekrieg sind Bodendrohnen ebenfalls schon im Einsatz. So testet die ukrainische Armee gerade den Einsatz des Ljut, eines Minipanzers, der mit einem Maschinengewehr bewaffnet ist. Es kam darüber hinaus bereits zu Gefechten zwischen Luft- und Bodendrohnen.
(pez, 8.5.2024)
Das US-Militär setzt jetzt Roboterhunde mit Gewehren auf dem Rücken ein
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#3
MILITÄRTECHNIK
USA und China lassen Roboterkampfhunde von der Leine
Nicht nur US-amerikanische Verbände trainieren mit Bodendrohnen. Auch die chinesische Armee rüstet bereits mit bewaffneten Vierbeinern nach

Kambodscha und China demonstrierten bei ihrer bisher größten gemeinsamen Militärübung Golden Dragon einen vierbeinigen Kampfroboter, der mit einem Maschinengewehr auf dem Rücken ausgestattet ist.
AFP/TANG CHHIN SOTHY

Es kam, wie es eigentlich kommen musste: Mehr als 20 Jahre nach der Vorstellung von Big Dog, einem vergleichsweise harmlosen Projekt von Boston Dynamics und der Darpa, bewegt sich die Menschheit auf ein Szenario zu, in dem Roboterhunde zumindest teilweise kritische Rollen in Kampfeinsätzen übernehmen werden. Nicht nur die USA können auf diesem Gebiet mit fortschrittlicher Technologie aufwarten. Auch die chinesische Armee hat vor kurzem ihre Roboterhunde von der Leine gelassen, die mit Maschinengewehren ausgestattet sind, und testet sie ausführlich in verschiedenen militärischen Szenarien.

Keine Zukunftsmusik mehr
Die präsentierte Initiative ist nicht bloß als vorsichtiger Testballon zu betrachten. Laut Wired sind diese Tests Teil eines größeren Bestrebens, Roboterhunde fest im Arsenal der Armee zu verankern. Die Hunde wurden zuletzt in gemeinsamen Militärübungen mit Kambodscha eingesetzt, wo urbane Kampfsituationen nachgestellt worden sind. Dabei zeigten die Hunde ein Einsatzspektrum, das von einfachen Erkundungen bis hin zu gezielten Eliminierungen reichte. Solche Demonstrationen veranschaulichen die zunehmende Fähigkeit dieser Technologien, zumindest in der Öffentlichkeit, kurz vor der Verwendung in echten Kampfszenarien zu stehen.

Robot Dog Highlighted at China-Cambodia Joint Military Exercise.
CCTV Video News Agency

Auf der anderen Seite des Pazifiks sammelt das US-Militär seit Jahrzehnten schon Erfahrungen mit ähnlichen Entwicklungen. Das Pentagon hat in den letzten Jahren mit verschiedenen Waffen auf diesen (optisch hundeähnlichen) Plattformen experimentiert, darunter mit älteren Modellen wie dem M4A1 und neueren wie dem XM7.

Offiziell sind diese Experimente Teil eines breiteren Programms zur Erkundung der möglichen militärischen Anwendungen von Robotern, die an vorderster Front eingesetzt werden könnten. Tatsächlich ist bekannt, dass wenigstens das United States Marine Corps Forces Special Operations Command (Marsoc) solche Bodendrohnen bereits verwendet.

Die Logik hinter den Roboterhunden ist klar: Sie sollen die Risiken für menschliche Soldaten minimieren und gleichzeitig die Effizienz und Wirksamkeit militärischer Operationen steigern. Diese Roboter können in gefährliche Gebiete vordringen, um Aufklärungsdaten zu sammeln – aber auch, um als erste Angriffslinie zu dienen.

Widerstand ist zwecklos
Trotz offensichtlicher technologischer Fortschritte werfen insbesondere die bewaffneten Roboterhunde wichtige ethische Fragen auf. Die Idee, autonome oder semiautonome Waffensysteme einzusetzen, die eigenständig Ziele identifizieren und angreifen können, stößt auf erheblichen Widerstand und Besorgnis in der internationalen Gemeinschaft. Der Gedanke, dass Maschinen nicht die Entscheidung über Leben und Tod übernehmen sollten, war Ende April auch Thema einer Konferenz in Wien.


Chinesische Soldaten beim Testen der Roboterhunde, bevor sie an der Militärübung Golden Dragon teilnehmen.
AP/Heng Sinith

Unter dem Titel "Humanity at the Crossroads: Autonomous Weapons Systems and the Challenge of Regulation" forderten die Teilnehmer ein internationales Regelwerk für den Einsatz von KI-gesteuerten Waffensystemen. Sie betonten die Notwendigkeit menschlicher Kontrolle bei der Anwendung von Gewalt und verwiesen darauf, dass es ihre Verantwortung sei, Schutzmaßnahmen für die Menschheit zu entwickeln. Diese Forderungen sollen in einer Abschlusserklärung an den Uno-Generalsekretär herangetragen werden. Die Teilnehmer verglichen die Situation mit dem entscheidenden Moment in der Karriere des Atomphysikers Robert Oppenheimer und warnten vor den Gefahren wissenschaftlicher Durchbrüche, die durch geopolitische Spannungen entstehen könnten.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) betonte im Rahmen der Konferenz die Dringlichkeit, die Entwicklung dieser Technologien bereits in einer frühen Phase zu regulieren, um auf die schnellen technologischen Fortschritte zu reagieren. Er wies auf ein begrenztes Zeitfenster für regulatorische Maßnahmen hin und mahnte, die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Die Konferenz zog über 900 Teilnehmer aus 142 Ländern an.

Auch führende Robotikunternehmen, darunter übrigens Pionier Boston Dynamics, haben unabhängig davon Erklärungen abgegeben, dass sie ihre Technologien nicht für offensive militärische Anwendungen lizenzieren würden. Diese Selbstregulierungsversuche unterstreichen die Spannung zwischen dem militärischen Potenzial dieser Technologien und dem Bestreben, das öffentliche Vertrauen in die Robotik nicht zu untergraben.

Auf der anderen Seite dürfte es zwei der größten Streitmächte der Welt kaum davon abhalten, auf diesem Gebiet weiterhin zu "zündeln". Zu groß ist die Versuchung, bessere Waffen zu entwickeln als andere Staaten – und zu gering der Stellenwert des Gelernten aus der Vergangenheit, welche Katastrophe man mit "innovativen" Waffentechnologien anrichten kann. Dafür gibt es auch etliche jüngere Beispiele in der Zeitgeschichte, um mit hochproblematischen Drohnenangriffen der USA im Nahen Osten oder fragwürdigen US-Experimenten in der Ukraine nur zwei Beispiele zu nennen.
(bbr, 17.6.2024)
USA und China lassen Roboterkampfhunde von der Leine
 
Oben