FuV – Österreicher an Nazi-Waffenentwicklung beteiligt

#2
Oh leider zu spät:
Im Rahmen des FWF-Projekts "Geschichte der österreichischen Kernforschung (1900-1945)" findet von Donnerstag, 4. Juni, bis Samstag, 6. Juni 2009, am Institut für Zeitgeschichte ein Workshop statt. Gemeinsam mit internationalen Physik- und WissenschaftshistorikerInnen soll die Geschichte der österreichischen Radioaktivitäts- und Kernforschung herausgestellt werden.
http://www.dieuniversitaet-online.at/beitraege/news/workshop-zur-geschichte-der-oesterreichischen-kernforschung/10.html
 

josef

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#3
Hier der ganze Artikel aus "derStandard" (...und einige Erklärungen/Fragen dazu):

06. Juni 2009, derStandard
Historiker: Bedeutung der Österreicher entscheidend an Nazi-Waffenentwicklung beteiligt


österreichischen Physiker häufig unterschätzt
Wien - Wie in praktisch allen Belangen des Naziregimes waren Österreicher auch an der Entwicklung von Waffen entscheidend beteiligt. Im Rahmen eines in Wien stattfindenden Workshops, organisiert im Rahmen des vom Wissenschaftsfonds FWF unterstützten Projekts "Geschichte der österreichischen Kernforschung", haben Forscher unter anderem die Rolle österreichischer Physiker bei der Entwicklung von Kernwaffen und der "Thermobaren Bombe" - auch Vakuumbombe genannt - beleuchtet.


Unterschätzte Bedeutung
Die österreichischen Beiträge zum Uran-Projekt der Nationalsozialisten sind vor allem mit dem II. Physikalischen Institut der Universität Wien und dem Namen Georg Stetter verbunden
. "Die Bedeutung der österreichischen Physiker wird dabei häufig unterschätzt, erklärte der Berliner Wirtschaftshistoriker Rainer Karlsch im Gespräch. So war es der überzeugte Nazi Stetter, der 1939 das erste Patent für einen Uranreaktor beim Reichspatentamt einreichte. Stetter kam damit allerdings in Konflikt mit den Kollegen des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin.
Auch das zweite Patent des Wiener Physikers auf Kernfusion - das Prinzip der 1952 von den USA erstmals gezündeten Wasserstoffbombe - rief Eifersüchteleien in Berlin hervor. Laut Karlsch, der vor einigen Jahren das Buch "Hitlers Bombe" verfasst hat, gab es auf einem Truppenübungsplatz bei Klosterneuburg Fusions-Versuche 1) . Wenngleich diese Experimente eher stümperhaft durchgeführt worden seien, wären doch wichtige Denkanstöße aus Wien gekommen, so Karlsch.


Schweres Wasser
Dass den Nationalsozialisten die Entwicklung eines für die Herstellung von Kernwaffen nötigen Reaktors nicht geglückt ist, wird nach Aussagen von Karlsch heute vor allem auf den Umstand zurückgeführt, dass man nicht über die nötige Menge von rund fünf Tonnen an Schwerem Wasser verfügte. Das Deuteriumoxid wäre in Norwegen herstellbar gewesen, allerdings wurde die Fabrik nach der Besetzung Norwegens durch Deutschland bombardiert.
Wenig bekannt und bezüglich der genauen Umstände noch kaum erforscht ist die Tatsache, dass es auch in Tirol bei Wehr 2) eine Anlage für die Herstellung von Schwerem Wasser gab. 3) "Wir wissen bis heute nicht, wer die Anlage wann gebaut hat", so Karlsch. Auch wie viel des Materials dort hergestellt wurde, ist unklar. 1945 habe es jedenfalls noch einen Bombenangriff der Alliierten auf die Anlage gegeben.


Entwicklung der Vakuumbombe
Bis zu praktischen Tests entwickelten österreichische Physiker unter der Leitung des begeisterten Nazis Mario Zippermayr 4) die "Thermobare oder Thermobarische Bombe", landläufig auch Vakuumbombe oder korrekter Aerosolbombe genannt, so Rainer Karlsch. Im Jahr 2007 erregte Russland mit der Zündung einer stark verbesserten Version dieser Waffe Aufsehen, es soll sich dabei um die stärkste nichtnukleare Bombe handeln.
Das Prinzip dafür ist von Unglücken in Kohlebergwerken abgeschaut, bei denen sich fein in der Luft verteilter Kohlestaub entzündet und damit eine Explosion auslöst. Auch bei Zippermayrs Versuchen wurde hauptsächlich Kohlestaub zur Zündung gebracht. Dabei verteilte eine erste Explosion das Material, eine zweite Ladung zündete den Staub.


Versuche
Laut den Recherchen von Karlsch hat Zippermayr über Versuche mit einer Bombe in der Nähe des Fliegerhorstes Zwölfaxing bei Wien berichtet 5) . 1943 habe er mit seinen rund 35 Mitarbeitern 60 Kilogramm eines Gemisches aus Kohlenstaub und flüssigem Sauerstoff gezündet. Dabei seien noch in einer Entfernung von 1,5 Kilometern Fenster zu Bruch gegangen.
Zum Einsatz kam die Aerosolbombe während des Krieges nicht mehr. Nach 1945 hatte Zippermayr Kontakt mit den USA, diese wollten das Know-how für die Waffe. "Letztendlich war der Physiker den Amerikanern offensichtlich doch zu 'braun', man hielt sich daher an Mitarbeiter Zippermayrs", sagte der Historiker. Zippermayr verlegte sich nach dem Krieg auf zivile Aufgaben. Er entwickelte Geräte zur Aerosolbehandlung von Atemwegserkrankungen.


Russischer Test 2007
Schließlich schaffte es auch Russland, sich das Wissen für die Aerosolbombe anzueignen und weiterzuentwickeln. Laut Medienberichten vom September 2007 verlief der Test der stärksten nichtnuklearen Bombe erfolgreich. Dem russischen Militär zufolge sei die Sprengkraft der Vakuumbombe "vergleichbar" mit einer Atombombe. Die Waffe habe rund sieben Tonnen Sprengstoff enthalten. (APA)
Quelle: derStandard.at

Die Anmerkungen und Fragen zum obigen Artikel:

1) Wo war ein Truppenübungsplatz bei Klosterneuburg?
2) Mir ist in Tirol nur der Ort Weer (Bez. Schwaz) bekannt.
3) Wer hat davon schon etwas gehört/gelesen bzw. ist so etwas bekannt?
4) War u.A. bei der Forschungsstelle Lofer tätig.
5) Nähe Fliegerhorst Zwölfaxing... vielleicht am Tüpl Bruck a.d.Leitha? => Leithagebirge -Geheimwaffenfertigung
Geheimwaffenfertigung - Leithagebirge ???

lg
josef
 
H

hebbel

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#4
Mal unabhängig von Josefs konkreten Fragen.
"Kolja" wußte schon, wo er suchen musste und hat die österreichischen Wissenschaftler nicht unterschätzt und sicher jeden befragt, der etwas mit dem Uranprojekt zu tun gehabt haben könnte. Stetter wird bei Oleynikov zwar nicht erwähnt, aber der Bericht Golovins an Kurchatov könnte da mehr hergeben. Österreich und Wien diente ihnen als Brückenkopf für die folgenden Aktionen in Deutschland. Etwas mehr in:

-> German Scientists in the Soviet Atomic Project Abschnitt: The Austrian Bridgehead

Zu Herrn Karlschs "Feststellung", daß die Bedeutung der österreichischen Wissenschaftler unterschätzt wurde, sage ich mal nichts. :D

Gruß
Dieter
 
#5
War jemand beim Workshop? Ich vermute mal man benötigte keine Einladung?

In the report, Golovin identified the location of the three cyclotrons that were built in Germany during the war
@josef, die gleichen Fragen hatte ich beim lesen auch.
Soweit ich weiß wurde auch mit Höhenstrahlung experimentiert. Somit wäre ein sehr hoch auf einem Berg gelegene Forschungsstelle anzunehmen. Die kosmische Strahlung enthält auch hochenergetische Partikel, die wissenschaftlich interessant sind, somit ist eher eine größere Bedeutung der österreichichen Forschung zu erwarten.

Das 2. .. Institut war Vierjahres-Institut.

Klosterneuburg schließt größere Versuche aus, werden wohl eher Zünder-tests gewesen sein. Fusion kann alles mögliche bedeuten, Heinz Adolf Bauer spricht von Kernumwandlung.

LG rak64
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#6
O mei o mei.... irgndwie ist das das gleiche, was Karlsch seit mindestens drei Jahren immer wieder unter die Leute zu bringen versucht. Diesmal eben mit den "unterschätzten Österreichern" :D als Aufhänger.

Ich warte auf "exakte" Quellenangaben von Karlsch.
Dann werden wir ja sehen, ob seine neueren Forschungsergebnisse auf festeren Füssen stehen als sein ach so tolles Bombenbuch, um das es übrigens in letzter Zeit seeeeehr still geworden ist. :D
 
K

kapl

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#7
Hier der ganze Artikel aus "derStandard" (...und einige Erklärungen/Fragen dazu):



Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=1244117045374

Die Anmerkungen und Fragen zum obigen Artikel:

1) Wo war ein Truppenübungsplatz bei Klosterneuburg?
2) Mir ist in Tirol nur der Ort Weer (Bez. Schwaz) bekannt.
3) Wer hat davon schon etwas gehört/gelesen bzw. ist so etwas bekannt?
4) War u.A. bei der Forschungsstelle Lofer tätig.
5) Nähe Fliegerhorst Zwölfaxing... vielleicht am Tüpl Bruck a.d.Leitha? => Leithagebirge -Geheimwaffenfertigung http://www.geheimprojekte.at/t_leitha.html ???

lg
josef
Zu 2 und 3
Da gab es doch einen Stollenanlage und ein Buch dazu. Leider fällt mir der Name gerade nicht mehr ein. Joe hat das Buch zu Hause.
Da wird in dem Buch behauptet, dass der wahre Grund der Nutzung, die Herstellung vom Schweren Wasser war.
Hieß die Anlage nicht "Quarz"?
Wie gesagt, die Betonung liegt auf BEHAUPTET ;)
 

josef

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#8
Zu 2 und 3
Da gab es doch einen Stollenanlage und ein Buch dazu. Leider fällt mir der Name gerade nicht mehr ein. Joe hat das Buch zu Hause.
Da wird in dem Buch behauptet, dass der wahre Grund der Nutzung, die Herstellung vom Schweren Wasser war.
Hieß die Anlage nicht "Quarz"?
Wie gesagt, die Betonung liegt auf BEHAUPTET ;)
Ja natürlich gibt es zum Thema ein Buch von @Markus, aber da geht es, wie Du richtig schreibst um die real existierende Anlage "Quarz" in Roggendorf bei Melk, Niederösterreich und nicht um eine dubiose Sache in Tirol!

Siehe Deckname "B9 Quarz" - Roggendorf
lg
josef
 
K

kapl

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#9
Sorry, habe ich wohl zu schnell "quer gelesen".
Also von einer Anlage die schweres Wasser in Tirol hergestellt hat, habe ich auch noch nichts gehört.
 

josef

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#10
"Schweres Wasser" aus Tirol?

In Folge der Antwort von @Markus hier - Beitrag #2, hole ich die alten Geschichten wieder hervor:

Von den im "Standard-Artikel" vom 06.06.2009 angeführten Punkten ist für mich inzwischen nur die Versuchsserie von M.Zippermayr am Fliegerhorst Zwölfaxing bewiesen! Weitere Fakten inkl. Quellen dazu bei R.Schirer, Chronik der Garnison Zwölfaxing 1938-1945, Teil 1 (Seite 77 ff.).

Bei den anderen Aussagen von Karlsch bin ich eher (höflich gesagt) vorsichtig! :D
Wenig bekannt und bezüglich der genauen Umstände noch kaum erforscht ist die Tatsache, dass es auch in Tirol bei Wehr eine Anlage für die Herstellung von Schwerem Wasser gab. "Wir wissen bis heute nicht, wer die Anlage wann gebaut hat", so Karlsch. Auch wie viel des Materials dort hergestellt wurde, ist unklar. 1945 habe es jedenfalls noch einen Bombenangriff der Alliierten auf die Anlage gegeben...
Frage an Markus:
Hast du zwischenzeitlich (seit 2009) tatsächlich weitere Hinweise zu der "Schwerwasser-Anlage" in Weer?

Habe nun bei Th.Albrich/A.Gisinger; Im Bombenkrieg - Tirol unf Vorarlberg 1943-45 (Bd. 8 Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte) in den chronologischen Aufzeichnungen der Bomben- u. Luftangriffe auf Tirol nachgesehen. Da gibt es 2 Eintragungen zu Weer und Umgebung:
22.11.1944 Weerberg (S. 306): Elf Sprengbomben auf die Nonsalm; keine ernsthaften Schäden.
22.02.1945 Kreuth-Weerberg (S. 321): Zwei Sprengbomben.
Da käme vom Datum her nur der 2. Eintrag in Frage...
Wäre schön, wenn unsere "Tiroler" da ein wenig Recherche vor Ort betreiben könnten :)

lg
josef
 

Geist

Worte im Dunkel
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#11
Ich bin kein Profi auf dem Gebiet, aber so eine Schwerwasseranlage dürfte ja vermutlich nichts Kleines sein, das man irgendwo im Hinterhof installiert. Wenn es so eine Anlage gegeben hätte, dann müsste es auch dazupassende Luftbilder oder Baureste geben./gegeben haben.
 

josef

Administrator
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#12
"Schweres Wasser" aus Weer in Tirol

Lt. weiteren (belegten) Infos von Markus stimmt das tatsächlich!
Nur war es keine Herstellung in Großmengen, sondern nur im Rahmen eines Kleinexperimentes in geringsten Mengen durch eine Person. Auch von der Zeit her erst nach 1945 während der französischen Besatzungszeit!

lg
josef
 

josef

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#13
Klosterneuburg - angebliche Kontaminierung Gelände der Magdeburgkaserne

Heute im "derStandard":
Angebliche Kontaminierung des an die Stadt Klosterneuburg verkauften Geländes der Magdeburgkaserne durch geheime Rüstungsfertigung im WKII!

Stecken da die Behauptungen von Karlsch dahinter (-> siehe Beitrag #3)?
Zitat im "derStandard"06. Juni 2009:
Laut Karlsch, der vor einigen Jahren das Buch "Hitlers Bombe" verfasst hat, gab es auf einem Truppenübungsplatz bei Klosterneuburg Fusions-Versuche. Wenngleich diese Experimente eher stümperhaft durchgeführt worden seien, wären doch wichtige Denkanstöße aus Wien gekommen, so Karlsch.
Dazu "Standard" - Artikel v. 23.11.2015:
Kasernenareal: Kritik an Klosterneuburger Kaufbeschluss

Stadt zahlt 4,7 Millionen Euro für Teil der Magdeburg-Kasernengründe – Grünen-Kritik: Zu wenig über Kontamination in Erfahrung gebracht

Klosterneuburg/Wien – Die niederösterreichische Stadt Klosterneuburg wird einen 23.000 Quadratmeter großen Teil des Areals der Magdeburg-Kaserne kaufen. Ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss sorgt in der Stadt für Wirbel. Die Oppositionsparteien waren bei einer Gemeinderatssitzung zunächst aus dem Sitzungssaal ausgezogen. Am Freitag fällte die schwarz-rote Stadtregierung dann im Alleingang die Entscheidung, die Fläche nach Verhandlungen mit der Immobilienverwertungsgesellschaft Sivbeg, die für die Abwicklung des Kasernenverkaufsprogramms zuständig ist, um 4,7 Millionen Euro zu kaufen.

"Katze im Sack"
Für die Stadt-Grünen kommt dies dem Erwerb einer "Katze im Sack" gleich, wie sie am Montag mitteilten. Das Areal sei kontaminiert, ein eigenes Bodengutachten aber nicht erstellt worden, obwohl die Grünen "seit Monaten" auf ein solches gedrängt hätten. Man wisse inzwischen, dass in dem Bereich "während des Zweiten Weltkrieges Rüstungsgüter – teilweise auch als Geheimprojekte – produziert worden" seien, hieß es weiter. Und in einem Gutachten habe die Sivbeg 2012 festgestellt, "dass, um genauere Angaben über die Kontaminierungen zu erhalten, weitere Untersuchungen empfohlen werden", so die Grünen.

"Risiko wurde eingepreist"
Der Klosterneuburger Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) beschwichtigt: "Das Risiko wurde mit 1,3 Millionen Euro eingepreist", sagte er am Montag dem STANDARD. Und für spätere etwaige durch das Bundesheer selbst verursachte Schäden müsse der Bund laut Vertrag zur Gänze selbst aufkommen. Hätte die Stadt nicht jetzt zugeschlagen, wäre öffentlich ausgeschrieben worden, und man hätte wohl gegen private Bieter mitbieten müssen, gab der Stadtchef zu bedenken. Bereits im Mai hat das Stift Klosterneuburg den Zuschlag für 6,8 Hektar Kasernengründe erhalten. Als neuer Eigentümer hat das Stift auch die dortige Unterbringung von Asylwerbern in Bundesbetreuung verlängert.

(spri, 23.11.2015)
Text u. Foto http://derstandard.at/2000026279650/Kasernenareal-Kritik-an-Klosterneuburger-Kaufbeschluss
 

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josef

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#14
Zu den angeblichen "Fusions-Versuchen" bei Klosterneuburg in der Literatur bei

Silke Fengler; Kerne, Kooperation und Konkurrenz. Kernforschung in Österreich im internationalen Kontext 1900-1955
gefunden:



Textauszug S. 299:

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1548873596931.png
 
Zuletzt bearbeitet:
#15
Zu den angeblichen "Fusions-Versuchen" bei Klosterneuburg in der Literatur bei

Silke Fengler; Kerne, Kooperation und Konkurrenz. Kernforschung in Österreich im internationalen Kontext 1900-1955
gefunden:



Textauszug S. 299:

Anhang anzeigen 70678

Anhang anzeigen 70679
Die Argumentation der Dame ist mit Vorsicht zu genissen.
Die Fusion 'leichter Kerne' mittels Funken und ähnlicher einfacher Methoden hat bisher noch niemals funktioniert. Das läuft unter fatasievollen Namen wie Kalte Fusion, Z-Pinch etc. Das braucht man nicht überwiegend zurückhaltend dementieren. Den Versuch gab es aber ohne Aussicht auf Erfolg. Daraus zu folgern das es 'kein Hinweis auf solche Aktivitäten' gab, betrachte ich als leichtsinnig.
Was ich hier schon vor 10 Jahren gezeigt habe, seit Mitte 43 leitete das Vierjahresplaninstitut zB das Institut für Neutronenforschung an.
Es wurde ein Bankkonto dafür eingerichtet, Ergebnisse per Einschreiben verschickt, Studienmaterial via der Nothilfe für Physiker.
Es wurde sozusagen über dem univesitären Berieb eine virtuelles Institut drübergestülpt.
Die Radiumvorräte wurde Mitte 42 an das Lampenwerk versandt. Die Versicherungsbestätigung für den Transport hatte ich gesichtet.
Deswegen war meine Schlußfolgerung, es gab keine offizielle Forschung mehr. Suchen muß man in den Forschungsabteilungen der etablierten Firmen etc.. Als Grund nehme ich an das so das Risiko der Spionage reduziert wurde.
Von Georg Stetter ist dokumentiert das er Experte für Stäube war und sich mit der Zucht von Einkristallen aus Metallen beschäftigte.
Alles nicht gerade das Naheliegendste für seine Fachrichtung.
PS: falls ich etwas falsch aus meiner Erinnerung zitiert habe, bitte ich um Enschuldigung, habe mich seit Jahren nicht mehr um diese Details gekümmert, da ich keinerlei Ansatz in die Forschungsabteilungen der jeweiligen Firmen rein fand.

LG
 
#16
Zur Schwerwasserproduktion ist anzumerken, dass das Deuteriumdioxid in Norwegen bei "Norsk Hydro" quasi als Abfallprodukt der Stickstoffdüngerherstellung durch Elektrolyse angefallen ist. Man müsste in Österreich also entweder nach einer ähnlichen Firma suchen, oder zumindest einer, die im großen Stil Elektrolyse betrieben hat, z.B. für die Salpetersäure, o.Ä. -herstellung. Der Anteil an Schwerwasser im (Leitungs)Wasser ist halt recht niedrig.

Gruß
Albert
 

josef

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#17
Zur Schwerwasserproduktion ist anzumerken...
Nochmals:
Die im "Standard-Artikel" zitierten Aussagen von Karlsch stimmen so nicht!

Nochmals der Textauszug aus Österreicher an Nazi-Waffenentwicklung beteiligt - derStandard.at :
Wenig bekannt und bezüglich der genauen Umstände noch kaum erforscht ist die Tatsache, dass es auch in Tirol bei Weer eine Anlage für die Herstellung von Schwerem Wasser gab. "Wir wissen bis heute nicht, wer die Anlage wann gebaut hat", so Karlsch. Auch wie viel des Materials dort hergestellt wurde, ist unklar. 1945 habe es jedenfalls noch einen Bombenangriff der Alliierten auf die Anlage gegeben.
Siehe dazu auch Beitrag #12!
- Experimente erst nach 1945 während der französischen Besatzung in Weer/Tirol (1948 ?) in einer "Hinterzimmer-Manufaktur"...
- Kein alliierter Bombenangriff 1945 auf die nicht damals nicht existierende "Anlage"! (-> siehe Beitrag #10 Absatz Bombenkrieg)
 
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