Neues Leben im Kasernenareal
NÖN-Klosterneuburg, 10. APRIL 2022
NÖN Redaktion
(Dieser Artikel ist älter als ein Jahr)
1960 erwarb die Stadtgemeinde das Kasernenareal in der Oberen Stadt und ließ den ehemaligen Gebäudekomplex nach und nach abreißen.
FOTO: Stadtarchiv
1960 erwarb die Stadtgemeinde Klosterneuburg die Pionierkaserne und ließ die Gebäude sukzessive abtragen.
Das Areal zwischen Leopoldstraße und Pater Abel Straße hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Im Mittelalter befanden sich dort Weingärten und ein Leshof. Später das Gartenschlösschen der Baronesse von Waldstätten, in dem 1785 Mozart zu Gast war. Später entstand dann die Kaserne, in der zunächst die k.u.k. Pioniere, gefolgt vom österreichischen Bundesheer, der deutschen Wehrmacht sowie den russischen Besatzungstruppen stationiert waren, bevor es 1956 zur Unterbringung von über 1.000 ungarischen Flüchtlingen diente. 1960 erwarb die Stadtgemeinde das Areal und ließ die Gebäude sukzessive abtragen.
Eine Wohnanlage, ein großes Gebäude für die Bezirkshauptmannschaft und ÖAMTC sollten wiederum eine markante städtebauliche Dominante – so wie die ehemalige Kaserne – darstellen und damit zur Belebung der Oberen Stadt dienen. Die gesamte Planung und Bauausführung wurde dem Architekten R. Hübschmann übertragen.
Tunnel-Plan stand ebenfalls im Raum
Die Abbrucharbeiten wurden schrittweise und unter besonderen Auflagen vorgenommen. So wurde der Osttrakt – der letzte noch vorhandene Teil des Kasernen-Komplex – erst im Jahr 1989 begonnen. Damit verschwand dann der letzte sichtbare Teil der ehemals „stolzen Festung der Oberen Stadt“, die neben dem Chorherrnstift weit sichtbar das Panorama der Babenbergerstadt so lange mit prägte.
Neben einem dadurch geänderten Stadtbild in der Oberen Stadt sollte auch die Untere Stadt durch diese Neugestaltung profitieren. So wurde noch 1990 spekuliert, dass zur Verkehrsanbindung der neuen Wohnhäuser ein Tunnel vom Rathausplatz unter der Rostockvilla über den Kierlingbach und dann zur Einmündung in die B14 gebaut werden soll. Durch diese „kleine Tunnelvariante“, die damals mit rund 230 Millionen Schilling veranschlagt war, sollten auch der Stadtplatz und der Niedermarkt für den Verkehr geschlossen werden und somit eine großflächige Fußgängerzone entstehen.
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