Der Zinn des Lebens
Zu Besuch in der einzigen Zinnfiguren-Manufaktur Österreichs
Soldaten, Spitzweg, Kaiserin Sisi unbemalt: Zinnfiguren Kovar in Wien ist die einzige Zinnfiguren-Manufaktur Österreichs – und eine nostalgische Wunderkammer
Brigitte Kovar hat die Manufaktur von ihrem Mann übernommen.
Foto: Heribert Corn
Doch, doch, Zeitmaschinen gibt es wirklich. Und sie machen ein ganz spezielles Geräusch: "Krrrringgg!" So klingt die Ladenglocke von Zinnfiguren Kovar in der Liechtensteinstraße. Schon die liebevoll dekorierten Auslagen sind verheißungsvoll, doch im Inneren des winzigen Geschäfts offenbart sich eine Wunderwelt an unglaublich detailreichen Figuren, Dioramen, Szenen aus vergangenen Tagen.
Heutzutage kennt man Zinnfiguren fast nur mehr von alten Fotos oder aus dem Museum. Dabei haben die wenige Zentimeter großen, meist als Flachfiguren gefertigten Darstellungen von so ziemlich allem eine lange Tradition: Es gab sie schon im antiken Griechenland und im Römischen Reich, sie dienten hauptsächlich als Spielzeug. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dann die allseits bekannten Zinnsoldaten modern, mit denen man historische Schlachten nachspielen konnte.
Historische Szenen kann man mit den Zinnfiguren zum Beispiel nachspielen.
Foto: Heribert Corn
Zinnsoldaten gibt es bei Kovar jede Menge. Damit man sich in dem ja doch beschränkten Markt der Zinnfiguren nicht auf die Zehen steigt, sucht sich jeder Hersteller seine eigenen Spezialthemen aus – und in Österreichs einziger Zinnfiguren-Manufaktur sind das vor allem Soldaten in historischen Uniformen, Figuren aus der österreichischen Geschichte, Feuerwehrserien und Szenen aus Spitzweg-Gemälden. "Die haben meinem Mann besonders gut gefallen", erzählt Brigitte Kovar, die Herrin über diese bunte Wunderwelt. In den Vitrinen finden sich aber auch Figuren aus Mozart-Opern, römische Streitwägen und – natürlich – der Kaiser Franzl und seine Sisi.
Guss "auf links"
Der Mann, von dem Brigitte Kovar spricht, ist der Gründer der Manufaktur, der leider mittlerweile verstorbene Peter Ewald Kovar. In den 1960ern entdeckte er seine Liebe – und sein Talent – zur Herstellung von Modellfiguren, in den 1970ern gründete er die Manufaktur auf der Liechtensteinstraße im Alsergrund: Im Erdgeschoß des Lokals finden sich Schauraum und Lager, im Zwischenstock ist die Gusswerkstatt eingerichtet, wo die Figuren in Form gebracht werden.
Unbemalte Zinnfiguren: Seit dem Tod ihres Mannes Peter Ewald Kovar wurden keine neue Gussformen mehr hergestellt.
Foto: Heribert Corn
"Der Anfang ist immer eine Idee", erzählt Kovar. "Dann sucht man sich Vorlagen – in Zeitungen, Büchern, in Museen, auf Bildern. Danach macht man den Entwurf, und den überträgt man auf die Form." Diese Form besteht aus mehrere Zentimeter dicken Schieferplatten, aus denen die eigentliche Figur dann händisch mit Metallsticheln herausgekratzt wird. Die Detailgetreue und die Objekttiefen obliegen dem Künstler – der dabei gleich doppelt invers denken muss, die Gussformen sind ja "auf links". "Bei meinem Mann ist es schon mal vorgekommen, dass er mich gefragt hat, ob bei der Zahl Drei die Bäuche nach links oder nach rechts gehen, weil er’s einfach nicht mehr gewusst hat!", lacht Kovar.
Schokoladentafelrippen aus Zinn
Die fertigen Doppelformen – also die Vorder- und Hinterseiten der Figuren – werden dann mit sogenannten Güsseln versehen: den Gusskanälen, in die das flüssige Metall eingegossen wird. Außerdem werden noch zahlreiche haarfeine Luftkanäle eingefügt, damit es nicht zu Lufteinschlüssen kommt, die den Güssling unbrauchbar machen würden. Alleine wie und wo diese Kanäle gesetzt werden, ist eine eigene Wissenschaft.
Danach kommen auf die gegengleichen Formen noch Bohrungen, damit man sie passgleich aufeinanderlegen kann. Dann werden die Formen zwecks besserem "Grip" noch mit Ruß oder Lykopodium eingestreut, zusammengespannt und schließlich ausgegossen. Dabei gibt es aber auch noch etwas zu beachten: "Man kann nicht jeden Tag gießen. Wenn das Wetter zu feucht ist, dann zieht die Form Luftfeuchtigkeit an, das stört den Gießprozess."
Foto: Heribert Corn
Zinn ist ein weiches Metall mit einem niedrigen Schmelzpunkt von 231 Grad Celsius. Im Falle der Figuren ist der etwas höher, weil dem Zinn Blei oder Antimon zugegeben wird, was es härter macht – damit dem Soldat die Lanze nicht gleich beim Hinschauen wegkippt. Gefährlich seien solche Bleilegierungen nicht, so Kovar: "Man schleckt die Figuren ja nicht ab. Außerdem werden sie vor der Bemalung auch noch gewaschen." Bemalt werden sie traditionell mit Ölfarben, aber auch mit Acryl- oder Wasserfarben und Lackierung.
Die Herstellung der Zinnfiguren ist eine eigene Wissenschaft.
Foto: Heribert Corn
Der Zinn bzw. die Legierungen für die Figuren werden aus Deutschland angeliefert, in dreikantigen Stangen oder Barren, die wie riesige stanniolverpackte Schokoladentafelrippen ausschauen und in Kartonschachteln geschlichtet ganz unten im Lager auf ihre glanzvolle Zukunft warten. Darüber sieht man auch einige Gussformen, die nicht aus dunkelgrauem Schiefer sind, sondern aus Hartgummi: Das sind die Abgüsse von nicht mehr ganz "verlässlichen" Originalformen. Seit dem Tod von Peter Ewald entstehen hier nämlich keine neuen Formen mehr, "dazu fehlt mir leider das Talent", meint Kovar bescheiden. "Und mein Cousin, der mit mir hier die Manufaktur betreibt, kann auch nicht gravieren."
Aus der Form
Im Bauch des kleinen Geschäftslokals lagert aber ein riesiges Repertoire von etwa 1000 Gussformen – die meisten für Figuren von drei, fünf oder acht Zentimetern Höhe, "das ist die Nürnberger Größe", erklärt Kovar. Natürlich muss es auch für Zinnfiguren Normen geben: "Das wurde im 19. Jahrhundert festgelegt, da hat man sich auf diese Größen geeinigt." Schließlich sollen die Soldaten aus verschiedenen Armeen maßstabstechnisch zueinanderpassen. Gelagert sind die Formen hier nach einem ausgeklügelten System aus Buchstaben und Ziffern, "aber es kommt schon auch manchmal vor, dass man etwas nicht findet".
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die allseits bekannten Zinnsoldaten modern, mit denen man historische Schlachten nachspielen konnte.
Foto: Heribert Corn
Bei Kovar sind die meisten Modelle Flachfiguren, es gibt aber auch einige Voll- und Halbfiguren zu kaufen. Laufkundschaft gibt es keine, Kovar öffnet nur nach Vereinbarung – der Weg ins Geschäft ist allerdings kurz, sie wohnt im gleichen Haus. Zudem handelt es sich vor allem um Stammkunden, die wissen, was sie wollen. Die meisten sind Sammler, die gleich größere Mengen an Figuren bestellen.
Aber auch vor Weihnachten oder Ostern häufen sich die Bestellungen, denn bei Kovar gibt’s exquisiten saisonalen Schmuck: von zauberhaftem Weihnachtbaumbehang und Weihnachtskrippen bis zum Osterhasen im von Küken gezogenen Eierwagen zu Ostern. Viel nostalgischer geht kaum. Und exklusiv noch dazu, weil nur hier im Geschäft erhältlich.
Bitte das Skalpell!
Das Zinnfiguren-Geschäft ist alles andere als ein "Get rich quickly"-Modell. Peter Ewald Kovar führte es als Nebenerwerb aus Leidenschaft, hauptberuflich war er Orchestermusiker. Und auch seine Witwe kann davon nicht leben, geschweige denn sich um Personal oder gar Nachfolge kümmern.
"Es ist ja schon schwierig, Leute zu finden, die die Figuren bemalen können und die ich mir leisten kann", so Kovar. Wenige sind sich bewusst, wie viel Arbeit und Kunstfertigkeit in so einer kleinen Figur steckt. "Aber wenn dadurch die Figuren zu teuer werden, kann ich sie nicht mehr verkaufen!" Unbemalt gibt’s die Zinnfiguren schon ab wenigen Euros – auch das eine Mezzie, denn mit dem Guss alleine ist es ja nicht getan.
Auch Raritäten gibt es in dieser Wunderkammer in Wien Alsergrund zu entdecken.
Foto: Heribert Corn
Wenn der Güssling nach wenigen Minuten erkaltet ist, kommt erst die Feinarbeit: Er wird aus der Form gelöst, auf Fehler überprüft und dann mittels Skalpell und Nagelschere sorgfältig von den Gussgraten und Überbleibseln der Luftkanäle befreit. Eine Fitzelarbeit, die man den fertigen Figuren nicht mehr anmerkt, die dann wie die Zinnsoldaten in ihren Schächtelchen aufgereiht auf ihren Auftritt warten: Wenn das nächste Mal das "Krrrringgg!" der Ladenglocken-Zeitmaschine ertönt.
(Gini Brenner, 15.4.2025)
Link:
Kovars Zinnfiguren aus Wien, Liechtensteinstrasse 66/5, 1090 Wien, Tel. +43/1/3109010
Zu Besuch in der einzigen Zinnfiguren-Manufaktur Österreichs
Zu Besuch in der einzigen Zinnfiguren-Manufaktur Österreichs
Soldaten, Spitzweg, Kaiserin Sisi unbemalt: Zinnfiguren Kovar in Wien ist die einzige Zinnfiguren-Manufaktur Österreichs – und eine nostalgische Wunderkammer

Brigitte Kovar hat die Manufaktur von ihrem Mann übernommen.
Foto: Heribert Corn
Doch, doch, Zeitmaschinen gibt es wirklich. Und sie machen ein ganz spezielles Geräusch: "Krrrringgg!" So klingt die Ladenglocke von Zinnfiguren Kovar in der Liechtensteinstraße. Schon die liebevoll dekorierten Auslagen sind verheißungsvoll, doch im Inneren des winzigen Geschäfts offenbart sich eine Wunderwelt an unglaublich detailreichen Figuren, Dioramen, Szenen aus vergangenen Tagen.
Heutzutage kennt man Zinnfiguren fast nur mehr von alten Fotos oder aus dem Museum. Dabei haben die wenige Zentimeter großen, meist als Flachfiguren gefertigten Darstellungen von so ziemlich allem eine lange Tradition: Es gab sie schon im antiken Griechenland und im Römischen Reich, sie dienten hauptsächlich als Spielzeug. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dann die allseits bekannten Zinnsoldaten modern, mit denen man historische Schlachten nachspielen konnte.

Historische Szenen kann man mit den Zinnfiguren zum Beispiel nachspielen.
Foto: Heribert Corn
Zinnsoldaten gibt es bei Kovar jede Menge. Damit man sich in dem ja doch beschränkten Markt der Zinnfiguren nicht auf die Zehen steigt, sucht sich jeder Hersteller seine eigenen Spezialthemen aus – und in Österreichs einziger Zinnfiguren-Manufaktur sind das vor allem Soldaten in historischen Uniformen, Figuren aus der österreichischen Geschichte, Feuerwehrserien und Szenen aus Spitzweg-Gemälden. "Die haben meinem Mann besonders gut gefallen", erzählt Brigitte Kovar, die Herrin über diese bunte Wunderwelt. In den Vitrinen finden sich aber auch Figuren aus Mozart-Opern, römische Streitwägen und – natürlich – der Kaiser Franzl und seine Sisi.
Guss "auf links"
Der Mann, von dem Brigitte Kovar spricht, ist der Gründer der Manufaktur, der leider mittlerweile verstorbene Peter Ewald Kovar. In den 1960ern entdeckte er seine Liebe – und sein Talent – zur Herstellung von Modellfiguren, in den 1970ern gründete er die Manufaktur auf der Liechtensteinstraße im Alsergrund: Im Erdgeschoß des Lokals finden sich Schauraum und Lager, im Zwischenstock ist die Gusswerkstatt eingerichtet, wo die Figuren in Form gebracht werden.

Unbemalte Zinnfiguren: Seit dem Tod ihres Mannes Peter Ewald Kovar wurden keine neue Gussformen mehr hergestellt.
Foto: Heribert Corn
"Der Anfang ist immer eine Idee", erzählt Kovar. "Dann sucht man sich Vorlagen – in Zeitungen, Büchern, in Museen, auf Bildern. Danach macht man den Entwurf, und den überträgt man auf die Form." Diese Form besteht aus mehrere Zentimeter dicken Schieferplatten, aus denen die eigentliche Figur dann händisch mit Metallsticheln herausgekratzt wird. Die Detailgetreue und die Objekttiefen obliegen dem Künstler – der dabei gleich doppelt invers denken muss, die Gussformen sind ja "auf links". "Bei meinem Mann ist es schon mal vorgekommen, dass er mich gefragt hat, ob bei der Zahl Drei die Bäuche nach links oder nach rechts gehen, weil er’s einfach nicht mehr gewusst hat!", lacht Kovar.
Schokoladentafelrippen aus Zinn
Die fertigen Doppelformen – also die Vorder- und Hinterseiten der Figuren – werden dann mit sogenannten Güsseln versehen: den Gusskanälen, in die das flüssige Metall eingegossen wird. Außerdem werden noch zahlreiche haarfeine Luftkanäle eingefügt, damit es nicht zu Lufteinschlüssen kommt, die den Güssling unbrauchbar machen würden. Alleine wie und wo diese Kanäle gesetzt werden, ist eine eigene Wissenschaft.
Danach kommen auf die gegengleichen Formen noch Bohrungen, damit man sie passgleich aufeinanderlegen kann. Dann werden die Formen zwecks besserem "Grip" noch mit Ruß oder Lykopodium eingestreut, zusammengespannt und schließlich ausgegossen. Dabei gibt es aber auch noch etwas zu beachten: "Man kann nicht jeden Tag gießen. Wenn das Wetter zu feucht ist, dann zieht die Form Luftfeuchtigkeit an, das stört den Gießprozess."

Foto: Heribert Corn
Zinn ist ein weiches Metall mit einem niedrigen Schmelzpunkt von 231 Grad Celsius. Im Falle der Figuren ist der etwas höher, weil dem Zinn Blei oder Antimon zugegeben wird, was es härter macht – damit dem Soldat die Lanze nicht gleich beim Hinschauen wegkippt. Gefährlich seien solche Bleilegierungen nicht, so Kovar: "Man schleckt die Figuren ja nicht ab. Außerdem werden sie vor der Bemalung auch noch gewaschen." Bemalt werden sie traditionell mit Ölfarben, aber auch mit Acryl- oder Wasserfarben und Lackierung.

Die Herstellung der Zinnfiguren ist eine eigene Wissenschaft.
Foto: Heribert Corn
Der Zinn bzw. die Legierungen für die Figuren werden aus Deutschland angeliefert, in dreikantigen Stangen oder Barren, die wie riesige stanniolverpackte Schokoladentafelrippen ausschauen und in Kartonschachteln geschlichtet ganz unten im Lager auf ihre glanzvolle Zukunft warten. Darüber sieht man auch einige Gussformen, die nicht aus dunkelgrauem Schiefer sind, sondern aus Hartgummi: Das sind die Abgüsse von nicht mehr ganz "verlässlichen" Originalformen. Seit dem Tod von Peter Ewald entstehen hier nämlich keine neuen Formen mehr, "dazu fehlt mir leider das Talent", meint Kovar bescheiden. "Und mein Cousin, der mit mir hier die Manufaktur betreibt, kann auch nicht gravieren."
Aus der Form
Im Bauch des kleinen Geschäftslokals lagert aber ein riesiges Repertoire von etwa 1000 Gussformen – die meisten für Figuren von drei, fünf oder acht Zentimetern Höhe, "das ist die Nürnberger Größe", erklärt Kovar. Natürlich muss es auch für Zinnfiguren Normen geben: "Das wurde im 19. Jahrhundert festgelegt, da hat man sich auf diese Größen geeinigt." Schließlich sollen die Soldaten aus verschiedenen Armeen maßstabstechnisch zueinanderpassen. Gelagert sind die Formen hier nach einem ausgeklügelten System aus Buchstaben und Ziffern, "aber es kommt schon auch manchmal vor, dass man etwas nicht findet".

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die allseits bekannten Zinnsoldaten modern, mit denen man historische Schlachten nachspielen konnte.
Foto: Heribert Corn
Bei Kovar sind die meisten Modelle Flachfiguren, es gibt aber auch einige Voll- und Halbfiguren zu kaufen. Laufkundschaft gibt es keine, Kovar öffnet nur nach Vereinbarung – der Weg ins Geschäft ist allerdings kurz, sie wohnt im gleichen Haus. Zudem handelt es sich vor allem um Stammkunden, die wissen, was sie wollen. Die meisten sind Sammler, die gleich größere Mengen an Figuren bestellen.
Aber auch vor Weihnachten oder Ostern häufen sich die Bestellungen, denn bei Kovar gibt’s exquisiten saisonalen Schmuck: von zauberhaftem Weihnachtbaumbehang und Weihnachtskrippen bis zum Osterhasen im von Küken gezogenen Eierwagen zu Ostern. Viel nostalgischer geht kaum. Und exklusiv noch dazu, weil nur hier im Geschäft erhältlich.
Bitte das Skalpell!
Das Zinnfiguren-Geschäft ist alles andere als ein "Get rich quickly"-Modell. Peter Ewald Kovar führte es als Nebenerwerb aus Leidenschaft, hauptberuflich war er Orchestermusiker. Und auch seine Witwe kann davon nicht leben, geschweige denn sich um Personal oder gar Nachfolge kümmern.
"Es ist ja schon schwierig, Leute zu finden, die die Figuren bemalen können und die ich mir leisten kann", so Kovar. Wenige sind sich bewusst, wie viel Arbeit und Kunstfertigkeit in so einer kleinen Figur steckt. "Aber wenn dadurch die Figuren zu teuer werden, kann ich sie nicht mehr verkaufen!" Unbemalt gibt’s die Zinnfiguren schon ab wenigen Euros – auch das eine Mezzie, denn mit dem Guss alleine ist es ja nicht getan.

Auch Raritäten gibt es in dieser Wunderkammer in Wien Alsergrund zu entdecken.
Foto: Heribert Corn
Wenn der Güssling nach wenigen Minuten erkaltet ist, kommt erst die Feinarbeit: Er wird aus der Form gelöst, auf Fehler überprüft und dann mittels Skalpell und Nagelschere sorgfältig von den Gussgraten und Überbleibseln der Luftkanäle befreit. Eine Fitzelarbeit, die man den fertigen Figuren nicht mehr anmerkt, die dann wie die Zinnsoldaten in ihren Schächtelchen aufgereiht auf ihren Auftritt warten: Wenn das nächste Mal das "Krrrringgg!" der Ladenglocken-Zeitmaschine ertönt.
(Gini Brenner, 15.4.2025)
Link:
Kovars Zinnfiguren aus Wien, Liechtensteinstrasse 66/5, 1090 Wien, Tel. +43/1/3109010