St. Pölten: Zerstörungen durch Bombenangriffe

josef

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#1
Bei der Ausstellung "St.Pölten 1945" werden auch die Zerstörungen nach den Bombenangriffen auf die Stadt ausführlich behandelt.

Die schwersten Angriffe der alliierten Bomber erfolgen am 23.03.1945 mit Schwerpunkt auf die Bahnanlagen im Stadtteil Spratzern sowie am 01. und 02.04.1945 (Ostern), mit dem Hauptbahnhof als Primärziel. Neben der totalen Zerstörung im Bereich des Bahnhof-Westkopfes (Frachtenbahnhof, Heizhaus (BW), Hauptverbindung Westbahn [Wien – Linz usw.], Strecke ins Traisental bzw. Leoberdorfer-Bahn über den Gerichtsberg und Schmalspurbahn nach Mariazell…). Etwas geringere Schäden gab es im Ostbereich bei der Ausfahrt Richtung Traisenbrücke bzw. der Strecke nach Herzogenburg (Tulln bzw. Krems). Aber auch im Stadtgebiet in der Umgebung und außerhalb des Bahnhofbereiches gab es schwere Treffer …

Alle Fotos v. 25.02.2016 - aufgenommen im ©Stadtmuseum St.Pölten - Ausstellung "St.Pölten 1945" (Fotografieren ohne Blitz für nicht kommerzielle Zwecke erlaubt)


1. – 2. In St.Pölten vom Entminungsdienst geborgene Bombenblindgänger
3. Links am Bild ein US-Exemplar
4. Rechts eine sowjetische Standardsprengbombe (der derzeit letzte Blindgängerfund 2015)
 

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josef

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#3
Zerstörungen durch Bomben an Bahnanlagen in St.Pölten – Teil 1

Teil 1:

1. Übersicht zum Thema „Primärziel Bahn“
2. – 3. USAF – Lubi vom Angriff Ostern 1945
4. Die Zerstörungen nach dem Angriff vom 02.04.1945 am Westkopf des Hauptbahnhofgeländes
5. Der „umgepflügte“ Bereich des Frachtenbahnhofes, Blick nach Norden (im Hintergrund die beiden Schornsteine der „Glanzstoff AG“).
6. Blick vom Frachtenbahnhof nach Osten. Im Hintergrund zwischen den Wassertürmen und dem Dom-Turm der Personenbahnhof. Die Aufnahme dürfte nach Kriegsende gemacht worden sein, die Aufräumarbeiten haben begonnen (Bagger), ersichtlich an einem provisorischen Durchgangsgleis.
 

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#4
Zerstörungen durch Bomben an Bahnanlagen in St.Pölten – Teil 2

Teil 2:

7. Zerstörungen des westlichen Bahnhofgebäudes im Bereich Khittelstraße. Damals war die Abfahrtsstelle der Mariazellerbahn (MZ-Bahn) in diesem Bereich auf Straßenniveau.

8. Unterführung der Praterstraße (quer zur Bildachse) durch das erhöhte Bahngelände bei der Kreuzung mit der rechts entlang der Mauerbögen führenden Khittelstraße und der im Vordergrund nach links wegführenden Waldstraße. Von der damals auf Straßenniveau führenden MZ-Bahn sind Fahrleitungsmasten zu erkennen. Nach dem Krieg wurde die Unterführung der Praterstraße und die Stützmauern parallel zur Bahnachse neu gebaut und die Gleisanlagen der MZ-Bahn in Hochlage mit den Normalspurgleisen verlegt.

9. Treffer im Westtrakt des Bf-Gebäudes. Am Bf-Vorplatz erkennt man ein Fahrleitungsjoch der damaligen Abfahrtsstelle der MZ-Bahn. In der Baulücke erkennt man die Hochlage der Normalspur-Bahnsteige.

10. Bombentreffer am „Großen Eisbergtunnel“ der MZ-Bahn. Der Bombeneinschlag forderte viele Todesopfer, da der Tunnel bei Fliegeralarm von der Bevölkerung aufgesucht wurde…

11. – 12. Zerstörte Güterwagen…
 

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#5
Zerstörungen durch Bomben an Bahnanlagen in St.Pölten – Teil 3

Teil 3:

13. Aufräumarbeiten – Blickrichtung W: Im Hintergrund die Siedlungshäuser am Eisberg. Links ist die Tunneleinfahrt des „Kleinen Eisbergtunnels“ der MZ-Bahn zu sehen, rechts davon die Waldstraße und die in einem Linksbogen ansteigende Strecke der „Leobendorfer-bzw. Traisental-Bahn“ Richtung Alpenbahnhof. Vorm Hang, im Bereich des Baggers erkennt man die Trümmer des Heizhauses (BW). Ganz rechts ist die Böschung zur Westahntrasse.

14. Der Bereich des Frachtenbahnhofes. Links hinten der Einschnitt der Westbahntrasse Richtung Prinzersdorf…(Amstetten, Linz...)

15. Der rechte Teil des Frachtenbahnhofes Richtung NW mit Häusern der Goldeggerstraße im Hintergrund.

16. Bereich Waldstraße Richtung Heizhaus.

17. – 18. Zerstörte Loks im Heizhausbereich.
 

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#6
Bombenschäden in St.Pölten an öffentlichen u. privaten Gebäuden - Teil 1

Besonders in der Nähe der Bahnanlagen waren auch viele private und öffentliche Objekte von den Bombardierungen betroffen. Nachfolgen eine kleine Auswahl von Fotos aus der Ausstellung. Es kann natürlich sein, dass manche Bilder aus anderen Publikationen bzw. dem Internet bereits bekannt sind:

Teil 1

1. Übersichtswand
2. - 3. Schreinergasse
4. - 5. Schillergymnasium
6. Brunngasse
 

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#7
Bombenschäden in St.Pölten an öffentlichen u. privaten Gebäuden - Teil 2

Teil 2:

7. Fuhrmanngasse
8. Goldegger Straße
9. - 10. Promenade
11. Aufräumarbeiten
12. Bombentrichter...
 

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josef

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#8
...nicht nur Bomben fielen vom Himmel

...sondern auch die Abwurftanks der Begleitjäger, welche die US-Bomber vor den gegen Kriegsende immer weniger werdenden Angriffen der LW-Jäger schützen sollten...

In der Ausstellung sind 2 solcher Abwurftanks, die im Raum St.Pölten gefunden wurden, zu sehen. Die Tanks wurden von Jugendlichen zu Booten umgebaut:
 

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josef

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#11
...und noch einige Luftbilder

Einige US-Aufklärungs-Lubi vor und nach 02.04.1945:

1. Bereich der Stadtkasernen vor den Großangriffen am 01 u. 02.04.1945:
Links => Norden, außerhalb Bild der Westkopf des Hauptbahnhofes. Dann weiter Richtung rechts (=> Süden) die Objekte der ehemaligen Schulkaserne (heute HTL und HAK), anschließend oben am Schießstattring die damaligen Stadtsäle (heute Cityhotel) und darunter Wohnhäuser, es folgt das Kreisgericht und in der rechten Bildhälfte die Franz-Josephs-, die Rainer- und Eugenkaserne (1957 wurden die 3 Kasernen zur Hesserkaserne zusammengeschlossen) . Quer entlang des unteren Bildrandes erkennt man die Trassen der "Leobersdorfer- und der Mariazeller Bahn" und der Stadtwald schließt das Bild unten (=> Westen) ab. Es sind schon einige Bombenkrater zu sehen, aber keine nachhaltigen Zerstörungen.

2. Das nach dem 02.04.1945 aufgenommene Lubi der gleichen Gegend wie Bild 1 zeigt die nachhaltigen Zerstörungen im Bereich der "Schulkaserne" und der nach Norden hin anschließenden Bahnanlagen im Bereich der Westausfahrt des Hauptbahnhofs, des Heizhauses, Bereich Waldstraße, Gleisbogen der Leobersdorfer Bahn und des Großen Eisbergtunnels. Der LS-Stollen "Hermannshöhe" am Hang im Westen der ehem. Schulkaserne, blieb unbeschädigt...

3. Bereich Ostkopf des Hauptbahnhofs: Oben (=> Osten) die Ausfahrtsgleise Richtung Wien und im Linksbogen die Strecke nach Herzogenburg (- Tulln bzw. Krems). Im unteren Bildbereich sind Teile der Bahnsteigdächer zu sehen. Rechts (=> Süden) geht es zur Innenstadt. Links oben führt die Herzogenburger Straße in Richtung Viehofen bzw. den "Glanzstoff-Werken". Die großen Hallen auf der linken Bildhälfte gehörten zum "Heeresverpflegungsamt" (HVA) St.Pölten.

4. Nochmals die Hallen des HVA, gut zu erkennen der Gleisbogen des Anschlussgleises zur St.Pöltner Straßenbahn, die auch einen umfangreichen Güterverkehr zu vielen Betrieben zu bewerkstelligen hatte.

5. Bereich Alpenbahnhof und "Voith-Werke": Oben das Südende des Stadtwaldes, begrenzt von der Reichsstraße Wien - Linz (heute B1). Darunter die Gleisanlagen des Alpenbahnhofs. Links im Bogen führt die Mariazellerbahn weg Richtung Obergrafendorf usw. und nach unten verläßt die Leobendorfer Bahn das Bild Richtung Spratzern, damals VBf. St.Pölten Süd. Bemerkenswert ist, dass die "Voith-Werke" als Rüstungsbetrieb sowie die außerhalb des unteren Bildrandes liegende "Bahn-Hauptwerkstätte" (damals RAW) als auch die im Folgefoto gezeigten "Glanzstoffwerke" kein primäres Bombenziel der Alliierten waren...

6. Zuletzt noch ein Lubi der ehem. "Glanzstoffwerke" in der Herzogenburgerstraße.

Alle Fotos v. 25.02.2016 - aufgenommen im ©Stadtmuseum St.Pölten - Ausstellung "St.Pölten 1945" (Fotografieren ohne Blitz für nicht kommerzielle Zwecke erlaubt)
 

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#12
Eisbergtunnels... Ergänzung zu Beitrag #4

10. Bombentreffer am „Großen Eisbergtunnel“ der MZ-Bahn. Der Bombeneinschlag forderte viele Todesopfer, da der Tunnel bei Fliegeralarm von der Bevölkerung aufgesucht wurde…
Schaute bei meiner Begehung der Hangpartie des Stadtwaldes am 25.03.2016 auch bei den beiden Eisbergtunnels vorbei:

1. Nochmals das Foto der zerstörten Tunneleinfahrt des "Großen Eisbergtunnels" der schmalspurigen Mariazellerbahn aus Richtung Hauptbahnhof mit der Überführung der normalspurigen "Leobersdorfer-Bahn".
Bombentreffer auf Skizze Bild 6 => Kreis ROT. Der Pfeil ROT auf der gleichen Skizze zeigt die Aufnahmerichtung des SW-Fotos an.
(Bildquelle Ausstellung "St.Pölten 1945")

2. Derzeitige Situation der wiederhergestellten Anlagen, nur wegen des "stacheligen Bewuchs" einige Meter weiter rechts als das vorherige SW-Schadensfoto aufgenommen. Die damals zerstörte Tunneleinfahrt des "Großen Eisbergtunnels" ist durch die Schutzbleche am Geländer der "Leobersdorfer-Bahnbrücke" nicht zu erkennen.

3. Gleiche Situation, mit aus dem "Großen Eisbergtunnel" kommender, in Richtung St.Pölten-Hauptbahnhof fahrender, "Himmelstreppe-Garnitur" der Mz-Bahn.

4. Das durch Bombentreffer 1945 zerstörte Einfahrtsportal des "Großen Eisbergtunnels" gleich hinter der Überführungsbrücke der "Leobersdorfer-Bahn" (Aufnahmestandpunkt) -> Richtung Alpenbahnhof.

5. "Gegenschuss" zum "Kleinen Eisbergtunnel" in Richtung Hauptbahnhof. Das Gebäude links des Fahrleitungsmastes gehört schon zum "Traktionsstandort St.Pölten" (-> früher "Heizhaus" bzw. "BW").

6. Unmaßstäbliche Skizze der Streckensituation des Bahnknotens St. Pölten - Bereich Hauptbahnhof und Alpenbahnhof. Strichliert die von der Deutschen Reichsbahn errichtete "Eisbergschleife" (30.09.1943 - 2005.1951).
(Basis der Skizze aus: H.Felsinger, Die Mariazellerbahn, Wien 1979)
 

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#13
Vergleichsfotos Westteil Bahnhofgelände

1.1 Zerstörtes Bahngelände - Blick Bereich Heizhaus nach SO zum Hauptbahnhofsgebäude bzw. Innenstadt. Links der Güterbahnhof und die ehemaligen Wassertürme. Rechts in der Bildecke die Trümmer des Lokschuppens. Quer durch das Bild verläuft die Baustelle zur Wiederherstellung von 2 Durchfahrtsgleisen für die Westbahnstrecke.

1.2 - 1.3 In etwa der gleiche Bereich - Aufnahmen v. 25.03.2016

2.1 Güterbahnhof nach Angriff v. 02.04.1945

2.2 - 2.3 Ebenfalls Fotos v. 25.03.2016 - Aufnahmestandort Hermannshöhe.
 

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#14
Noch einige Vergleichsbilder...

1.1 Bildausschnitt des zerstörten Westteiles des Bahnhofgeländes:
- 1 Richtung Hermannshöhe
- 2 Ostportal des "Kleinen Eisbergtunnels" der Mariazellerbahn
- 3 Bahnschranken Eisenbahnkreuzung Leobersdorfer-Bahn mit Waldstraße
- 4 Wohnhaus - auch heute noch vorhanden (siehe Folgebild)
- 5 Ausfahrtsbogen der Leobersdorferbahn aus dem Hauptbahnhofsgelände
- 6 Teilansicht der zerstörten Heizhausanlagen
- 7 Außerhalb Bildrand: Fortsetzung Heizhausanlagen, Westkopf des Bf-Geländes (-> Westbahn Richtung Prinzersdorf...), Güterbahnhof

1.2 Heutige Situation - Aufnahme vom Beginn der Hermannshöhe, Blick auf die Eisenbahnkreuzung Leobersdorfer-Bahn - Waldstraße:
Nummerierung lt. Bild 1.1
Die Mariazellerbahn verläuft hier unterhalb des Aufnahmestandpunktes im "Kleinen Eisbergtunnel". Links führt die "Leobersdorfer-Bahn" nach Süden weiter entlang des Hanges zum Stadtwald (Kaiserwald) in Richtung Alpenbahnhof.

2.1 Teil des zerstörten Güterbahnhofs - Blickrichtung Westen - Einschnitt der Westahn Richtung Prinzersdorf. Links außerhalb des Bildes schließt das Heizhausgelände bzw. der Eisber an.

2.2 Heutige Situation vom Hang des Eisberges hinter dem Heizhaus, Blickrichtung Westen.

3.1 Zerstörte Heizhausanlagen (Rückseite Aufnahmestandpunkt Bild 2.2) Richtung Stadt. Im Mittelgrund links Richtung Bahnhofsgebäude, nach rechts anschließend die freie Fläche der zerstörten Schulkaserne - teilweise verdeckt durch die Reste des Rundlokschuppens (heute HTL-Gelände)...

3.2 Nochmals ein aktueller Blick von der Herrmannshöhe über die Waldstraße nach NW zu den Anlagen des heutigen "Traktionsstandortes St.Pölten" (früher Heizhaus bzw. BW). Der Aufnahmestandort des Fotos von 3.1 war ein "Gegenschuss" aus Bereich des 1. Baumes hinter den Gebäuden...

(SW-Fotos aus der Ausstellung "St.Pölten 1945", aktuelle Fotos v. 25.03.2016)
 

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