Zivilschutz - private Vorsorge/Bevorratung/Verhaltensregeln bei besonderen bzw. außergewöhnlichen Vorfällen usw. ...

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#41
So entsorgt man Batterien
iStock/oonal

Batterien und Akkus begleiten uns den ganzen Tag. Sie stecken in Elektrozahnbürsten und Rasierapparaten, in Fernbedienungen, Radios und im Spielzeug unserer Kinder. Sie sorgen dafür, dass wir unserer Arbeit mit Laptops, Notebooks und Tablets nachgehen können. Und sie halten Handys, Smartwatches und Co am Laufen. Kurzum: Sie sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Trotzdem wissen wir über die so wichtigen Helferchen erstaunlich wenig. Hätten Sie zum Beispiel geahnt, dass es bereits in der Antike eine Art Batterie gab? Oder dass der kleinste Akku der Welt dünner ist als ein menschliches Haar? Oder auch, dass nur die Hälfte der Batterien und Akkus fachgerecht entsorgt werden? Ja, richtig gelesen! An sich sind wir beim Mülltrennen zwar sehr fleißig, doch bei Batterien und Akkus sieht es weniger gut aus.

Batterien und Akkus landen oft im Restmüll
Obwohl die Mehrheit der Österreicher darüber Bescheid weiß, dass Batterien und Akkus im Restmüll nichts verloren haben, landen sie gar nicht so selten dort. So gaben einer Studie zufolge 2018 nur 56 Prozent der Befragten an, die Energiespeicher immer fachgerecht zu entsorgen. Ein gutes Drittel der Befragten hat diese auch schon kurzerhand in den Restmüll geschmissen. 2021 dürfte das nicht mehr ganz so oft vorkommen. Denn eine (im Auftrag der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle EAK) heuer bereits zum dritten Mal in einer repräsentativen market-Umfrage durchgeführte Erhebung zeigt, dass das Bewusstsein für die korrekte Entsorgung von Altbatterien und Elektroaltgeräten gestiegen ist.

Batterien und Akkus entsorgen? Ja sagt Hermit Leer!
Batterien und Akkumulatoren enthalten eine Reihe wertvoller Rohstoffe, aber auch gefährliche Inhaltsstoffe. Was für den Betrieb verschiedenster Elektrogeräte unverzichtbar ist, kann großen Schaden anrichten, wenn es in die Umwelt gelangt. Wenn ihnen sprichwörtlich „der Saft ausgeht“, sollten Sie Ihre Energiespender daher niemals leichtfertig einfach irgendwo abladen. Doch auch wenn sie im Restmüll landen, sind selbst noch so kleine Batterien ein großes Problem.

Denn: Beim Pressen und Verarbeiten des Restmülls werden Batterien leicht beschädigt, können sehr heiß werden und dabei Brände verursachen, die Sachschäden in Millionenhöhe zur Folge haben. Außerdem enthalten Batterien wertvolle Mineralien, die unter großem Aufwand gewonnen werden. Aus dem Restmüll können diese Metalle nicht recycelt werden. Sie gehen schlichtweg verloren.
Warum die richtige Entsorgung so wichtig ist, erklärt auch das Testimonial „Hermit Leer“ im Video:


Wo leere Energiespender & Co hingehören
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Batterien und Akkus richtig zu entsorgen:

1. Über spezielle Batterie-Sammelboxen im Handel

Alle Unternehmen, die Batterien und Akkus verkaufen, müssen diese in gebrauchtem Zustand auch wieder zurücknehmen – und zwar unabhängig von einem Neukauf. Am einfachsten funktioniert die Entsorgung ausgedienter Batterien und Akkus daher über den Handel. Immerhin liegen Supermärkte, Baumärkte, Elektrohändler oder Drogeriemärkte meist am täglichen Weg. So gestaltet sich die Entsorgung in den speziellen Batterie-Sammelboxen, die sich meist beim Kassen- beziehungsweise im Ausgangsbereich befinden, besonders einfach und ist zudem ruckzuck erledigt.

2. In einer von rund 2.000 Sammelstellen in ganz Österreich
Kostenlos entsorgen können Sie alte Gerätebatterien und Akkus aber nicht nur im Handel, sondern auch bei den rund 2.000 kommunalen Sammelstellen der Städte und Gemeinden im ganzen Land. Hier sollten Sie zudem alle kaputten Elektro-Kleingeräte wie beispielsweise Bügeleisen, Mixer, Kaffeemaschinen oder Radios, Werkzeuge wie Bohrmaschinen oder Handkreissägen und sämtliches Computerzubehör wie Tastatur, Drucker, Maus, USB-Sticks, Telefone oder Headsets sowie auch alle anderen kaputten Elektrogeräte hinbringen.

Kurzschlüsse mit Brandgefahr bei falscher Lagerung zu Hause
Bis leere Batterien und Akkus zur Sammelbox oder Sammelstelle gebracht werden, liegen sie in vielen Haushalten mitunter wochenlang in Tüten oder Schachteln. Im ersten Moment klingt dies praktisch und unbedenklich. Bei näherem Hinsehen offenbaren sich jedoch gefährliche Tücken: So kann es nach einem Auslaufen der Batterien beispielsweise passieren, dass Plus- und Minuspol miteinander in Kontakt kommen. Das kann einen Kurzschluss verursachen. Daheim sollte man Batterien daher am besten in einem leeren Glas mit Schraubdeckel verwahren.

Problematisch sehen Experten zudem die Lagerung und Sammlung von Lithium-Akkus, die etwa in Handys, Laptops, Digicams, aber auch in mobilen Handwerkzeugen wie Akkubohrern und -schraubern sowie in E-Bikes im Einsatz sind. Denn diese Akkus können auf starke Wärmezufuhr, Feuchtigkeit und mechanische Beschädigungen reagieren. Gebrauchte Lithium-Akkus, aber auch Blockbatterien, sichern Sie vor der Entsorgung daher am besten durch Abkleben der Batteriepole gegen Kurzschluss, da ansonsten das Risiko eines Brandes besteht.

Mehr rund um die richtige Entsorgung von Batterien, Akkus und Elektroaltgeräten erfahren Sie unter hermitleer.at.

Promotion - DER STANDARD
 

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#42
STRASSENVERKEHR
Vom Winde verweht: Tipps fürs Auto- und Motorradfahren bei Sturm
Tempo reduzieren ist oberstes Gebot. Vorsicht ist bei Tunnelausfahrten und beim Überholen von Lkws und Bussen geboten

Starker Sturm kann Lkws umkippen. Das Bild wurde Ende Jänner in Norddeutschland aufgenommen.
Foto: Imago

Wer regelmäßig auf der Südautobahn im Wiener Becken unterwegs ist, kennt das besonders gut: Sturmböen können ein Fahrzeug regelrecht versetzen und Fahrerinnen und Fahrern einen gehörigen Schrecken einjagen. Vor allem beim Überholen von Lkws kann der Wechsel aus dem Windschatten in den Sturm gefährlich werden, wenn man auf mögliche Windstöße nicht vorbereitet ist und aus der Bahn gerät. Orkanböen können Lkws umwerfen.

Die Autofahrerklubs ARBÖ, ÖAMTC und der deutsche Schwesterklub ADAC haben Tipps für richtiges Verhalten bei Sturmfahrten zusammengestellt:

Geschwindigkeit reduzieren ist das oberste Gebot. Erfasst eine Böe das Auto, kann man bei niedrigem Tempo erheblich einfacher reagieren.

Beide Hände am Lenkrad gewährleisten ein möglichst sanftes Gegenlenken. Richten Sie Ihre volle Aufmerksamkeit auf die Straße, schalten Sie Ablenkungsquellen (Telefon, laute Musik) ab. Schon The Doors fuhren im "Roadhouse Blues" so: "Keep your eyes on the road, your hands upon the wheel."

Windsäcke und Hinweisschilder beachten: Sie machen auf besonders windanfällige Stellen wie Brücken, Waldschneisen oder Tunnelausfahrten aufmerksam. Hier ist das Risiko besonders groß, seitlich von starken Böen erfasst zu werden.

Vorsicht beim Überholen von Lastwagen und Bussen: Schon beim Eintauchen in den Windschatten des überholten Fahrzeugs verändert das Auto seine Richtung. Nach dem Überholvorgang wird es dann wieder voll vom Seitenwind erfasst. Auf Landstraßen auf einen möglichst großen Seitenabstand achten.

Auf Hindernisse achten: Abgebrochene Äste oder gar umgestürzte Bäume auf der Straße sind bei starkem Sturm keine Seltenheit. Auch mit aufgewirbelten Papier- und Kartonteilen oder verlorenen Plastikplanen muss gerechnet werden.

Skiträger und Skiboxen abmontieren, wenn sie nicht gebraucht werden.

Ladegut optimal verteilen, wenn man an stürmischen Tagen mit Dachlast oder Anhänger unterwegs ist. Der Schwerpunkt sollte möglichst tief liegen, das Gewicht auf beide Fahrzeugachsen verteilt sein.


Für Bikerinnen und Biker gibt es noch zusätzliche Empfehlungen:

Möglichst mittig auf der Fahrbahn fahren: So bleibt bei plötzlichen Böen Platz nach beiden Seiten.

Mit Gepäck besonders vorsichtig fahren: Ein Bike mit Tankrucksack, Gepäckrolle oder Topcase ist deutlich windanfälliger.

Auf gut sitzende Bekleidung achten: Je weniger flattert, desto ruhiger bleibt auch das Motorrad bei Wind.
Generell ist bereits ab Windstärke 5 (29 bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) Vorsicht angesagt. Bei schwerem Sturm (ab Windstärke 10) oder gar Orkanwarnung sollten Sie überhaupt nicht mehr Auto oder Motorrad fahren.
(Michael Simoner, 17.2.2022)
Vom Winde verweht: Tipps fürs Auto- und Motorradfahren bei Sturm
 

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#44
Rettungsorganisationen verzeichnen deutlichen Anstieg an Einsätzen in den Bergen und auf Seen durch Ignorierung der einfachsten Verhaltensregeln


Ignoranz am Berg und See nimmt zu
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Einen deutlichen Anstieg an Einsätzen mit Hobbysportlern verzeichnen die Rettungsorganisationen: sowohl am See als auch am Berg. Dabei fällt auf, dass oftmals schlechte Wettervorhersagen von Freizeitsportlern ignoriert werden.
Online seit heute, 15.00 Uhr
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Am Dienstag sind etwa mehrere Insassen von Booten am Obertrumer See in Seenot geraten und mussten von der Wasserrettung in Sicherheit gebracht werden. Zieht ein Gewitter am See auf, werden die Sturmwarnlampen aktiviert: das sind große orange Blinklichter, die 60 Mal pro Minute blitzen.

Warnleuchten werden oftmals ignoriert
Nicht allen sind diese Warnleuchten aber geläufig und so wurden bei den aufziehenden Gewittern in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder die Warnleuchten ignoriert, oftmals aus Unwissenheit, sagt Michael Pacher von der Salzburger Wasserrettung: „Viele Wassersportler und Touristen kennen das nicht, kennen auch die Wettersituation auf dem See nicht und unterschätzen diese. Und dann versuchen wir sie noch zusätzlich mit unseren Einsatzmannschaften zu warnen.“

Wichtig sei sowohl für Schwimmer, Stand-up Paddler, Segler und Surfer, bei Heranziehen eines Unwetters, oder aktivierten Sturmwarnleuchten sofort das nächstgelegene Ufer aufzusuchen. Außerdem sollte vor einem Ausflug auf das Wasser die Wetterlage geprüft werden.

Auch Bergrettung stark gefordert, widrigste Bedingungen
Auch die Bergretter waren heuer schon oft mit in „Not-Geratenen“ konfrontiert, die vom Wetter überrascht worden sind, schilderte Manfred Grabner, Ortsstellenleiter der Bergrettung in Strobl: „Wir merken schon, dass jetzt vor allem die tödlichen Unfälle aufgrund der rutschigen Verhältnisse, der Schneelagen, der momentanen Hagelgewitter oder was da so gekommen ist, dass alles sehr viel mehr geworden ist. Und dass wir da auch sehr gefordert wurden, bei schlechtesten, widrigsten Bedingungen in den Einsatz zu gehen, auch in den Nachtstunden.“

Soziale Medien treiben viele in gefährliche Situationen
Oftmals sind Wanderer auch schlecht ausgerüstet und beherzigen nicht, dass es auch im Sommer im alpinen Gelände rasch kalt werden kann. Tourenplanung, in die die Wettervorhersage natürlich auch einbezogen werden muss, findet häufig nicht statt.

Außerdem fehle oft die alpine Erfahrung, so Grabner: „Sie kommen speziell aus den nördlichen und östlichen Nachbarländern und wollen einfach schnell schöne Touren, ein Programm abspulen, wollen schöne Bilder haben, wollen diese auf Social Media Plattformen posten, Instagram, TikTok etc., Facebook und haben einen enormen Druck, speziell die jungen Leute hier etwas zu präsentieren. Und damit steigt natürlich die Risikobereitschaft, hier weiter zu gehen, höher zu gehen, bei schlechterem Wetter zu gehen oder wenn es einmal Schnee oder Eis hat, trotzdem noch hoch zu steigen, um schöne Bilder zu haben.“

Einsatzkräfte setzen auf Zivilcourage
Die ehrenamtlichen Rettungskräfte betonen, wie wichtig Zivilcourage ist: wird beobachtet, dass jemand trotz schlechter Wettervorhersage oder zu spät unterwegs ist, gelte es die Personen anzusprechen und vor dem schlechten Wetter zu warnen.
20.08.2023, red, salzburg.ORF.at

Ignoranz am Berg und See nimmt zu
 

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#45
Wie sollte man sich bei einer Begegnung mit heimischen Giftschlangen verhalten bzw. bei einer Bissattacke reagieren?

VIPERN IM GEBIRGE
Diese Giftschlangen sind beim Wandern in Österreich anzutreffen
Ein Urlauber wurde in der Steiermark von einer Höllenotter gebissen. Welche heimischen Schlangen sind gefährlich, und wie sollte man bei einer Begegnung reagieren?
Am Wochenende geriet ein ungarischer Urlauber in der Steiermark in eine seltene, aber dafür umso grausigere Notlage: Er wurde von einer giftigen Schlange gebissen. Der Mann, der mit einer Wandergruppe in der Nähe von Mariazell unterwegs war, wurde von einer schwarzen Kreuzotter, auch als Höllenotter bekannt, verletzt. Zunächst ging er noch weiter, doch als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, wurde die Rettung alarmiert. Schließlich wurde der Mann mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 17 ins Landeskrankenhaus Leoben gebracht, wie mehrere Medien berichteten.


Kreuzottern sind oft an ihrem Zickzackband erkennbar. Es gibt aber auch einfärbige Exemplare.
MAGO/imagebroker

Schlangenbisse, die ärztlicher Versorgung bedürfen, sind in Österreich eher selten. Rund 40 derartige Vorfälle gibt es pro Jahr, wobei ein Drittel der Bisse trocken verläuft, also ohne Giftübertragung. Von Unfällen mit exotischen Haustieren abgesehen, ist die Prognose nach Schlangenbissen in Österreich gut: Die Bisse der einzigen beiden giftigen heimischen Schlangenarten sind zwar sehr schmerzhaft, zumeist aber nicht lebensbedrohlich. Für Kinder, ältere Personen und kranke Menschen ist das Risiko für gefährliche Komplikationen höher. Ärztliche Hilfe sollte in jedem Fall in Anspruch genommen werden.

Vorsicht vor Vipern
Sieben Schlangenarten gibt es heute in Österreich, am häufigsten sind Nattern anzutreffen: Ringelnattern, Barrenringelnattern, Äskulapnattern, Schlingnattern und Würfelnattern können zwar zubeißen, sind aber allesamt ungiftig. Österreichs giftige Schlangenspezies zählen dagegen zur Familie der Vipern. Die bekanntere ist die Kreuzotter, die vor allem im Gebirge und in der nähe von Mooren anzutreffen ist. Die Europäische Hornotter, die auch als Sandviper bekannt ist, kommt dagegen nur in einigen wenigen Regionen der südlichen Steiermark und Kärntens vor. Die Wiesenotter, einst Österreichs Giftschlange Nummer drei, wurde seit den 1970er-Jahren nicht mehr gesichtet und gilt in Österreich inzwischen als ausgestorben.


Schwarze Kreuzottern werden auch Höllenottern genannt. Ihr Biss ist sehr schmerzhaft, für gesunde Erwachsene aber nur selten lebensbedrohlich.
IMAGO/Zoonar

Die beiden rezenten Giftschlangen sehen sich oft nicht ganz unähnlich. Meistens haben sie ein Zickzackband, das sich über den Körper zieht. Kreuzottern sind oft deutlich dunkler als Hornottern, ihre Färbung ist aber sehr variabel. Sie reicht von grau-gelb über braun-schwarz bis blau-grau. Manche Kreuzottern sind jedoch einfärbig, sodass ihre Zeichnung nicht erkennbar ist: Die erwähnten schwarzen Kreuzottern werden auch Höllenottern genannt, rötliche bis braune Exemplare werden als Kupferottern bezeichnet. Kreuzottern sind meist zwischen 50 und 70 Zentimeter lang.

Auch tote Schlangen meiden
Hornottern sind meist größer als ihre Verwandtschaft, 70 bis 95 Zentimeter Körperlänge erreichen ausgewachsene Tiere. Ein Erkennungsmerkmal tragen sie im Gesicht: das namensgebende Schnauzenhorn, das rundum mit kleinen Schuppen bedeckt ist. Sehr viel häufiger als in Österreich ist diese Schlange weiter südlich anzutreffen, in Slowenien, Kroatien und Serbien beispielsweise. Weit verbreitet ist sie auch auf dem griechischen Festland.


Die Europäische Hornotter verdankt ihren Namen dem prominenten Horn an der Schnauze. Sie ist in Österreich selten anzutreffen.
imago images/Fotostand

In Österreich begegnet man diesen Schlangen von März bis Oktober, besonders aktiv sind sie zur Paarungszeit im Mai und Juni. Die wichtigsten Verhaltenstipps bei Begegnungen mit Kreuzottern und Hornottern sind ziemlich einfach: Abstand halten und beim Wandern darauf achten, wo man hintritt. Auch toten Giftschlangen sollte man nicht zu nahe kommen, sie können noch geraume Zeit nach dem Tod durch Muskelreflexe zubeißen.

Weder abbinden noch aussaugen
Wer das Pech hat, von einer Giftschlange gebissen zu werden, sollte Hilfe rufen und Ruhe bewahren. Schwellungen und Verfärbungen der Bissstelle sind möglich, starke Schmerzen wahrscheinlich. Auch Atemnot und Übelkeit können auftreten. Fachleute empfehlen, die betroffene Körperstelle ruhig und möglichst tief zu lagern, nach Möglichkeit sollte die Wunde vorsichtig oberflächlich desinfiziert werden. Intensives Ausspülen mit Wasser ist aber nicht ratsam. Keinesfalls sollten der betroffene Körperteil abgebunden oder die Wunde ausgesaugt werden. Die weitere Wundbehandlung sollte durch medizinisches Fachpersonal erfolgen.

Obwohl Zwischenfälle mit Kreuz- und Hornottern in Österreich in den meisten Sommern Schlagzeilen machen, dürfte die Wahrscheinlichkeit für eine Begegnung eher sinken. Beide Arten gelten in Österreich als gefährdet, Fachleute gehen von rückläufigen Populationen aus – wobei es an genauen Zahlen fehlt: Zu einem umfangreichen Monitoring-Programm haben es diese Schuppenkriechtiere nämlich bisher nicht gebracht.
(David Rennert, 28.8.2023)

Im Notfall
 

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#46
Heute Samstag, 07.10.2023, wieder der jährliche bundesweite Zivilschutzprobealarm

Probealarm: Sirenen werden getestet
Am Samstag steht wieder der bundesweite Zivilschutzprobealarm an. Zwischen 12.00 und 12.45 Uhr werden nach dem Signal „Sirenenprobe“ die drei Zivilschutzsignale „Warnung“, „Alarm“ und „Entwarnung“ in ganz Österreich ausgestrahlt.
Online seit heute, 7.48 Uhr
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Das dient der Überprüfung der technischen Einrichtungen des Warn- und Alarmsystems und soll außerdem die Bevölkerung mit den Signalen und ihrer Bedeutung vertraut machen. Mit den Sirenen wird auch wieder die App „Katwarn“ getestet, teilte das Innenministerium am Dienstag mit.

Dieses System, das Informationen und Warnungen verschiedener Behörden orts-, anlass- oder themenbezogen auf mobile Endgeräte wie Smartphones überträgt, ergänzt seit einigen Jahren die Warnmöglichkeiten wie Sirenen, Lautsprecher und Medien.
Österreich verfügt als eines von wenigen Ländern über eine flächendeckende Sirenenwarnung. Das Warn- und Alarmsystem wird vom Innenministerium gemeinsam mit den Ämtern der Landesregierungen betrieben. Die Signale werden über etwa 8.300 Feuerwehrsirenen abgestrahlt. Die Auslösung erfolgt je nach Gefahrensituation zentral von der Bundeswarnzentrale im Lagezentrum des Innenministeriums, von den Landeswarnzentralen oder den Bezirkswarnzentralen.

Verschiedene Bedeutungen beachten
Ein 15 Sekunden langer Ton bedeutet „Sirenenprobe“. Ein drei Minuten gleichbleibender Dauerton warnt vor herannahender Gefahr, in diesem Fall informiert der ORF online sowie im Radio und im Fernsehen über Verhaltensmaßnahmen. Ein eine Minute auf- und abschwellender Heulton bedeutet „Alarm“ und steht für Gefahr. In diesem Fall sollten schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufgesucht werden, auch hier sollten die Verhaltensmaßnahmen beachtet werden.

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Bleibt der Ton eine Minute lang gleich, gilt „Entwarnung“. Auch weitere Hinweise über Radio und Fernsehen bzw. Internet sollten beachtet werden. Im Vorjahr funktionierten übrigens 99,57 Prozent bzw. 8.266 der getesteten Sirenen einwandfrei.
07.10.2023, red, oesterreich.ORF.at/Agenturen

Link:
Probealarm: Sirenen werden getestet
 

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Worte im Dunkel
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#47
Smartphone-Katastrophenalarm ab Sommer österreichweit verfügbar

Ab Sommer 2024 soll ein Smartphone-Katastrophenalarm österreichweit verfügbar sein. Informationen zu Katastrophen und Gefahrensituationen sollen dann automatisch am Handy aufleuchten. Die Warnungen sollen von neun Landeswarnzentralen und dem Innenministerium verschickt werden.

Der Smartphone-Katastrophenalarm wird ab dem heurigen Sommer in Österreich verfügbar sein. Das gaben Innenminister Gerhard Karner und Digitalstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) in einer Mitteilung bekannt. „Die Updates der Smartphone-Hersteller, damit die Push-Benachrichtigungen auch empfangen werden können, wurden am Vortag in Österreich ausgerollt“, wurde Tursky dort zitiert. Er rate allen Österreicherinnen und Österreichern zur Installation.

In die Ausrollung des Warnsystems seien auch die Landeswarnzentralen und die Mobilfunkbetreiber involviert, sagte Karner. Man befinde sich auf „den letzten Metern der Umsetzung“, erklärte der Staatssekretär. Auf ein konkretes Datum für den Startschuss des Handy-Alarmes wollten sich Tursky und Karner auf APA-Anfrage nicht festlegen. „Es wird aber jedenfalls im Sommer so weit sein“, versprach ein Sprecher des Staatssekretärs. Dann sollen Warnungen zu Katastrophen und Gefahrensituationen österreichweit am Handy aufleuchten.

Das „Public Warning System“ basiert auf „Cell-Broadcast“, einer eigenen Technologie zur Nachrichtenübertragung. Verschickt werden sollen die Warnungen dann von den neun Landeswarnzentralen und durch das Innenministerium.

nik/af

red, help.ORF.at/Agenturen
Quelle: Smartphone-Katastrophenalarm ab Sommer österreichweit verfügbar
 

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#48
Samstag, 05.10.2024, wieder der jährliche bundesweite Zivilschutzprobealarm

Testlauf am Samstag
Handy warnt zur Probe vor Katastrophen
Wenn am Samstag das Smartphone einen Sirenenton anschlägt, gibt es keinen Grund zur Sorge: Es handelt sich um einen Probealarm. Denn nun geht nach mehrwöchiger Testphase das Warnsystem „AT-Alert“ in Betrieb. Der Dienst soll die Bevölkerung via Handys und Smartphones vor Katastrophenereignissen warnen. Der Alarm erfolgt automatisch, eine App ist nicht nötig.
Online seit heute, 6.12 Uhr
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Am Samstag wird es laut: Neben dem alljährlichen Sirenentest wird auch das Handy schrill aufheulen. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Probealarm, getestet wird, wie gut das neue System funktioniert. Der Alarm erfolgt automatisch, man muss sich nirgends anmelden, erklärte das Forum Mobilkommunikation (FMK). Warnungen werden von allen nicht sehr alten Handys empfangen.

Der „AT-Alert“-Probedurchgang wird zweifach auf den Mobiltelefonen zu bemerken sein: Es erscheint eine Textmeldung auf dem Bildschirm: „Achtung Test – Österreichweite Testauslösung der Zivilschutzsignale über Sirenen und Testauslösungen von AT-Alert.“ Das Handy wird zudem ein lautes akustisches Signal als Warnton ausstoßen.

Höchste Warnstufe kann nicht stummgeschaltet werden
Neben der Übungs- und Testwarnung gibt es vier weitere Warnstufen. Bei der höchsten Alarmierungsstufe kann der akustische Alarm nicht stummgeschaltet werden. Sie kann auch nicht im Einstellungsmenü der Mobiltelefone eingesehen werden. Sie ist standardmäßig bei allen Mobiltelefonen aktiviert und kann nicht deaktiviert werden. Ältere Telefone, die nur 2G empfangen können, erhalten nur die höchste Warnstufe.

Dass der Alarm ausgelöst wird, auch wenn das Handy stummgeschaltet ist, sollte man am Samstag bedenken. Will man das verhindern, etwa auf Veranstaltungen, Plätzen und in Gebäuden, wo es ruhig sein sollte – in Pflegeheimen und Krankenhäusern –, wäre die Deaktivierung in den Einstellungen, die Aktivierung des Flugmodus oder das Abschalten älterer Tastentelefone im Zeitraum zwischen 12.00 und 13.00 Uhr ratsam, so das FMK. Wenn allerdings kein Empfang besteht, können die Alarme nicht erhalten werden.

Neue Technologie
Bei den Warnungen handelt es sich um „Cell-Broadcasts“, einer eigenständigen Technologie für die Nachrichtenübertragung. Dabei werden Textmeldungen auf Mobiltelefone, die im betroffenen Bereich eingeloggt sind, versendet. Die Nachricht erscheint direkt auf dem Bildschirm, egal wie man das Gerät konfiguriert hat.

Allerdings empfiehlt das Forum, zur Sicherheit in den Einstellungen unter dem Menü „Notfallwarnungen“ sicherzustellen, dass alle Warnungen auch zugelassen werden. Wer ein altes Tastenhandy hat, sollte im Menüpunkt „Cell-Broadcast“ überprüfen, ob das Gerät „Cell-Broadcasts“ auch unterstützt. Besonders alte Handys tun das mitunter nicht. Handys, die „Cell-Broadcast“ unterstützen, empfangen dann zumindest die höchste Alarmstufe.


Grafik: APA/ORF; Quelle: Forum Mobilkommunikation

Örtlich begrenzt
Die Warnungen werden netzübergreifend ausgesendet. Die Nachrichten kommen aus jedem Mobilfunknetz und nicht nur aus dem Heimnetz, solange irgendein Netz in Reichweite ist. Das gilt auch für Prepaid-Handys, nicht nur für Vertragshandys.

Die Alarme werden örtlich begrenzt ausgesendet. Man erhält alle Warnungen für die Region, in der man sich befindet. Das bedeutet, dass beispielsweise jemand im Ort A wohnend, aber im Ort B arbeitend zwar die Warnung den Ort B betreffend bekommt, nicht aber seinen bzw. ihren Wohnort betreffend und umgekehrt. Der Sinn von „AT-Alert“ ist es, nur die Menschen zu warnen, die unmittelbar von einer Gefahrenlage betroffen sind. Auch Gäste in Österreich – etwa Touristen und Touristinnen – werden die Warnung bekommen. Die Nachricht wird laut Innenministerium in deutscher und englischer Sprache verschickt.

Die Warnungen werden nur über Mobilfunkstationen, die sich in diesem Gebiet befinden, ausgesendet. Welches Gebiet das ist, wird von den Warnzentralen definiert, erklärte das FMK. Die Mobilfunknetzbetreiber haben darauf keinen Einfluss, genauso wie die Mobilfunknetzbetreiber auch keinen Einfluss auf die Art der Warnung – Warnstufe oder Text – selbst haben.

Schon bei Hochwasser bewährt
Mögliche Warnhinweise betreffen etwa Gefahren wie Extremwetterereignisse, Naturkatastrophen, drohende Überschwemmungen und Waldbrände. Aufgrund der Funktionsweise gewährt „AT-Alert“ komplette Anonymität, so das Innenministerium. Es werden keine personenbezogenen Daten abgefragt oder genutzt.

„AT-Alert“ habe sich während der Unwetterereignisse Mitte September bereits bewährt. 15 Warnungen wurden von den stark betroffenen Bundesländern Steiermark, Burgenland und Niederösterreich versandt, so das Innenministerium. Auch die erste Testphase sei problemlos verlaufen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Systems wird das alte Warnsystem „Katwarn“ mit der zugehörigen App eingestellt.
04.10.2024, red, ORF.at/Agenturen

Links:
„AT-Alert“
FMK

Testlauf am Samstag: Handy warnt zur Probe vor Katastrophen
 

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#49
Notfallwarnung am Handy: Österreichweiter Alarm am Samstag
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Am Samstag startet das Warnsystem „AT-Alert“, das die Bevölkerung via Handy vor Katastrophenereignissen warnen soll. Neben dem jährlichen Sirenentest wird auch erstmals ein Probealarm ausgesendet. Der Alarm erfolgt automatisch, man muss sich nirgends anmelden, so das Forum Mobilkommunikation (FMK). Eine zusätzliche App ist nicht notwendig.
Oktober 2024
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Dabei handelt es sich um sogenannte „Cell-Broadcasts“. Das bedeutet, dass – vergleichbar mit der Senderkennung eines Radiosenders, der etwa auch Zusatzinfos zum soeben gespielten Musikstück mitsendet – die Warnungen vom Mobilgerät einfach empfangen und angezeigt werden. Die Nachricht erscheint direkt am Bildschirm, egal wie man das Gerät konfiguriert hat, erklärte das FMK. Allerdings empfiehlt das Forum, zur Sicherheit in den Einstellungen unter dem Menü „Notfallwarnungen“ sicherzustellen, dass alle Warnungen auch zugelassen werden.

Wer allerdings ein altes Tastenhandy hat, sollte im Menüpunkt „Cell-Broadcast“ überprüfen, ob das Gerät Cell-Broadcasts auch unterstützt. Besonders alte Handys tun das nämlich nicht. Handys, die Cell-Broadcast unterstützen, empfangen zumindest die höchste Alarmstufe.

Nur der Flugmodus deaktiviert den Alarm
Auch wenn das Handy stumm geschaltet ist, wird der Alarm ausgelöst, warnte das FMK. Um das zu verhindern, sollte das Handy in den Flugmodus geschaltet werden. Wenn man am Samstag also auf Veranstaltungen, Plätzen oder in Gebäuden ist, wo es ruhig sein sollte – etwa in Pflegeheimen oder Krankenhäusern -, wäre die Aktivierung des Flugmodus oder das Abschalten älterer Tastentelefone im Zeitraum zwischen 12.00 und 13.00 Uhr ratsam, so das FMK.

APA/BMI
Am kommenden Samstag startet der „IT-Alert“ mit einem Probealarm

Wenn allerdings kein Empfang besteht, dann können die Alarme nicht erhalten werden. Also wenn man in einem Keller oder am Berg ist, kommen die Nachrichten erst dann, wenn die Empfangslage eine Spur besser ist. Textmeldungen kommen jedoch mit viel geringerer Verbindungsqualität aus, als wenn man telefonieren oder datenintensive Apps nutzen möchte. Darüber hinaus werden diese Warnungen netzübergreifend ausgesendet. Die Nachrichten kommen aus jedem Mobilfunknetz und nicht nur aus dem Heimnetz, solange irgendein Netz in Reichweite ist. Das gilt auch für Prepaid-Handys, nicht nur für Vertragshandys. Auch Gäste in Österreich – etwa Touristen – werden die Warnung bekommen. Die Nachricht wird laut Innenministerium in deutscher und englischer Sprache verschickt.

Warnungen nur in unmittelbarer Gefahrenzone
Die Warnungen werden örtlich begrenzt ausgesendet. Man erhält alle Warnungen für die Region, in der man sich befindet. Das bedeutet, dass beispielsweise jemand im Ort A wohnend, aber im Ort B arbeitend zwar die Warnung den Ort B betreffend bekommt, nicht aber seinen bzw. ihren Wohnort betreffend und umgekehrt. Der Sinn von „AT-Alert“ ist es, nur die Menschen zu warnen, die unmittelbar von einer Gefahrenlage betroffen sind. Deshalb werden die Warnungen nur über Mobilfunkstationen ausgesendet, die sich in diesem Gebiet befinden. Welches Gebiet das ist, wird von den Warnzentralen definiert, erklärte das FMK. Die Mobilfunknetzbetreiber haben darauf keinen Einfluss, genauso wie die Mobilfunknetzbetreiber auch keinen Einfluss auf die Art der Warnung – Warnstufe oder Text – selbst haben.
04.10.2024, red, help.ORF.at/Agenturen

Notfallwarnung am Handy: Österreichweiter Alarm am Samstag
 

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#50
Fünf Minuten entscheiden bei Eisrettung
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Eislaufen oder Eisstockschießen in der Natur ist ein besonderes Vergnügen. Doch es kann auch rasch gefährlich werden, wenn das Eis bricht. Im Ernstfall bleiben den Einsatzkräften nur fünf bis sechs Minuten für die Rettung.
Online seit gestern, 17.06 Uhr
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Eine Eisrettung ist jedes Mal eine Nervenprobe. 120 Feuerwehrmänner und -frauen versuchten am Schlesingerteich in Bärnkopf (Bezirk Zwettl), an drei Eislöchern Personen aus dem Wasser zu retten. Diese Übung hielten Wasserrettung und Feuerwehr am Samstag im Bezirk Zwettl ab, um im Ernstfall rasch handeln zu können.

Kimberly Schulmeister von der Feuerwehr Sallingberg (Bezirk Zwettl) war zum ersten Mal bei der Übung dabei. Die 17-Jährige lernte, wie man Menschen ohne große Hilfsmittel retten kann. „Es war auch sehr interessant, wie man sich einer Person nähern muss“, sagte sie.

ORF/Elisabeth Czastka
Top-Übungsbedingungen am Schlesingerteich im Waldviertel: Geübt wurde, wie man Personen rasch aus dem Eis bergen kann.

Der Einsatz ist nicht ungefährlich für die Retter. Wer zu nahe an den Unfallort kommt, droht selbst einzubrechen. „Niemals aufrecht zur Unfallstelle gehen“, trichtert Jürgen Frühwirth von der Wasserrettung den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein. Am Bauch liegend rutschen die Retter am Eis vorwärts, so ist das Körpergewicht besser verteilt. Außerdem sind sie mit Seilen gesichert und es gilt Schwimmwesten-Pflicht.

Drei Szenarien wurden geübt: die Rettung mit Korbschleiftrage, die Rettung mit Leiter und die Rettung ohne Hilfsmittel bzw. mit einer Bandschlaufe. Für Franz Steininger, Abschnittsfeuerwehrkommandant in Ottenschlag (Bezirk Zwettl), war der Workshop sehr lehrreich. „Es gibt einen Theorieteil und danach den Praxisteil. Alle machen mit Eifer mit.“

Wassertemperatur beträgt ein bis zwei Grad Celsius
Bei der Rettung kommt es vor allem auf die Schnelligkeit an. Denn durch die Wassertemperatur von ein bis zwei Grad kühlt der Körper schnell aus. Die Kräfte schwinden und die eingebrochene Person droht zu erfrieren. „Im Wasser hat der Körper eine zehn Mal schnellere Auskühlung. Da wird man innerhalb von fünf bis sechs Minuten handlungsunfähig“, so Frühwirth. Bei der Übung war die Kälte nicht hinderlich. In die Rolle des Opfers schlüpften Profis der Wasserrettung, die durch einen Trockentauchanzug ausreichend geschützt waren.

Nicht nur in Bärnkopf, mit 1.000 Metern Seehöhe der höchstgelegene Ort im Waldviertel, sondern auch in den umliegenden Gemeinden sind heuer bereits Teiche zugefroren. Vor lauter Vorfreude auf das Eislaufen werde oft nicht so genau auf die Eisstärke geachtet, warnen die Feuerwehren.

Erst ab acht Zentimeter Eisstärke ist man sicher
Fünf bis zehn Wasserrettungen gibt es jährlich im Winter in Niederösterreich. Jürgen Frühwirth warnt Kinder und Erwachsene davor, gedankenlos auf das Eis zu steigen. Erst wenn die Eisschicht acht Zentimeter dick ist, kann man das Eis gefahrlos betreten. „Viele Leute wagen es aber auch schon bei zwei oder drei Zentimeter, da ist das Eis aber noch nicht tragfähig.“
07.01.2025, Elisabeth Czastka, noe.ORF.at
Fünf Minuten entscheiden bei Eisrettung

 

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#51
Notzeichen
Rasche Hilfe: Handzeichen gegen Gewalt
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Das internationale Handzeichen gegen Gewalt bietet eine niederschwellige Möglichkeit, um Hilfe zu bitten. Erst kürzlich hat das Notzeichen eine Jugendliche in Innsbruck aus einer bedrohlichen Lage gerettet. Es wurde von einer Frauenorganisation in Kanada entwickelt.
Online seit heute, 18.56 Uhr
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Es sei wichtig, dass alle Menschen dieses Zeichen kennen und anwenden können, sagt Isabella Mitter vom Roten Kreuz Innsbruck. Das internationale Handzeichen gegen Gewalt sei eine einfache und effektive Methode, um in bedrohlichen Situationen Hilfe zu signalisieren. Es besteht darin, den Daumen in die Handfläche zu legen und die restlichen Finger darüber zu schließen. Dieses Zeichen sollte jedem bekannt sein, um im Ernstfall schnell reagieren zu können, erklärt Mitterer.

Niederschwellige und rasche Hilfe
„Das Handzeichen hat den Vorteil, dass Betroffene nicht sofort erklären müssen, was passiert ist. Sie können unkompliziert und diskret um Hilfe bitten“, so Mitterer. Dies erleichtere es, aus einer bedrohlichen Situation herauszukommen, ohne sich sofort rechtfertigen zu müssen. „Erst nachdem die Situation sicher ist, wird nachgefragt, was los ist und wie weiter geholfen werden kann. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Hilferufen, bei denen die meisten sofort eine Erklärung wollen“, so die Expertin.

Rolle der sozialen Medien wichtig
Social Media spielt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Handzeichens und anderer Hilfscodes wie „Dr. Viola“ oder „Ist Luisa hier?“. „Diese Plattformen schaffen Bewusstsein, besonders bei jungen Menschen, die möglicherweise noch nicht direkt betroffen sind. Dann kann man entsprechend reagieren, sollte es einen doch einmal treffen“, so Mitterer.

Das internationale Handzeichen hat eine Frauenrechtsorganisation aus Kanada zu Beginn der Coronapandemie entworfen.
23.02.2025, red, tirol.ORF.at
Rasche Hilfe: Handzeichen gegen Gewalt
 

josef

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#52
Was, wenn im Gebirge ein Gewitter aufzieht? Die wichtigsten Verhaltensregeln
Alpenverein, Naturfreunde und Touristenklub geben Tipps für den Notfall, der sich schon mit guter Planung oft vermeiden lässt, und räumen mit einem "gefährlichen Märchen" auf

In den kommenden Tagen und Wochen ist Hitze zu erwarten, mit der Unwetter auch in den Bergen einhergehen werden. Wärmegewitter, die lokal und speziell nachmittags auftreten, sind schwer vorherzusagen.
IMAGO/Jan Eifert

Es stürmt, es blitzt, es donnert. Das kann und wird es in nächster Zeit immer wieder spielen, insbesondere in den Bergen. In der kommenden Woche werden hierzulande Temperaturen von 37 Grad und vielleicht sogar mehr erwartet, und die Hitze trägt zur Gewitterbildung bei, das ist so sicher wie das Amen im Gebet. Wer sportlich in den Bergen unterwegs ist, ob sich das nun Wandern, Bergsteigen oder Klettern nennen mag, kann dann sehr rasch sehr große Probleme bekommen.

Die drei großen alpinen Vereine in Österreich – der Alpenverein (ÖAV), die Naturfreunde (NFÖ) und der Touristenklub (ÖTK) – weisen regelmäßig auf Verhaltensregeln hin, deren Beachtung im Notfall lebenswichtig sein kann. Einen guten Überblick gibt aktuell beispielsweise der Gebirgsfreund, das Magazin der Alpenvereinssektion Gebirgsverein. Da sind kompakt "Fünf Notfallsverhaltensregeln bei Gewitter" aufgelistet":

1.) Verlasse exponierte Grate, Gipfel und Felstürme sofort.
2.) Meide Stahlseile, such Felshöhlen auf (mindestens 1,5 Meter Abstand zur Wand).
3.) Geh in Kauerstellung auf isolierendem Material (z. B. Rucksack), um Schrittspannung zu vermeiden.
4.) Bleibe in absturzgefährdendem Gelände stets gesichert.
5.) Schütze dich mit Biwaksack und Funktionskleidung vor Nässe und Auskühlung.

Risiko verringern
Die vielleicht wichtigste Regel betrifft nicht den Notfall an sich, sondern die Prävention. Entscheidend ist eine gute Planung der Tour. Insbesondere im Sommer ist es oft ratsam, früh zu starten. Einen ausgesetzten Grat oder einen exponierten Gipfel peilt man bei erhöhter Gewitterneigung besser nicht an. Das Wetter sollte permanent beobachtet werden, schließlich gibt es nicht nur die gut vorhersagbaren Frontgewitter, die mit Kaltfronten einhergehen und großräumig sind, sondern auch Wärmegewitter, die lokal und speziell nachmittags auftreten und schwer zu prognostizieren sind.

Ein solches Gewitter war Mitte Juni in Flirsch in Tirol drei Einheimischen, zwei 60-jährigen Eheleuten und dem 62-jährigen Bruder der Frau, zum Verhängnis geworden. Die erfahrenen Bergsteiger wurden nach einem Wetterumsturz beim Abstieg in der Nähe eines markierten Steigs von einem Blitz getroffen und tödlich verletzt.

Schrittspannung, dieser Begriff fällt immer wieder im Zusammenhang mit Unwettern und Blitzeinschlägen. Er benennt die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten eines von starkem Strom durchflossenen Bodenbereiches, im Fall eines Menschen oder Tieres wären das die Beine, daher die Bezeichnung Schrittspannung. Im Unwetterfall verringern möglichst kleine Schritte das Risiko, ein guter Tipp ist es, sich in die Hocke zu begeben, am besten in einer Mulde, und die Füße möglichst geschlossen zu halten. Aber: bitte nicht ausgestreckt hinlegen!

Die Schrittspannung
Kühe oder auch Pferde sind wegen des großen Abstands ihrer Beinpaare besonders gefährdet. Mit der Schrittweite steigt die Schrittspannung. Reiter und Reiterin sind gut beraten, im Gewitter sofort abzusteigen und einen blitzgeschützten Ort aufzusuchen. So sich kein geschützter Ort finden lässt, gilt für Wanderer oder Bergsteiger wie für Reiter, die in einer Gruppe unterwegs sind: Gruppe auflösen, möglichst viel Abstand voneinander halten.

Darauf weist explizit auch die sehr informative Online-Serviceseite der Naturfreunde hin. "Mitglieder von Gruppen sollten sich weit verteilen", heißt es da, "damit sie nicht als kompakte Erhebung wirken." Die meisten Naturfreunde-Tipps decken sich mit jenen des Alpenvereins, gewarnt wird vor zu kleinen und zu niedrigen Höhlen oder Überhängen.


Bei Schönwetter gewiss ein guter Platz, der Schatten spendet. Doch wenn ein Gewitter aufzieht, sollst du weder Eichen noch Weiden noch Pappeln noch Tannen noch Linden noch Buchen suchen.
IMAGO/Zoonar.com/Erich Teister

Die Naturfreunde räumen auch mit einem durchaus gängigen Spruch auf. Dass man im Gewitter "Buchen suchen" solle, sei ein "gefährliches Märchen". Buchen soll man lieber genauso wie etwa Weiden meiden, generell ist es nicht ratsam, unter einem einzeln stehenden Baum Schutz zu suchen. Und hier noch eine Ergänzung zur Schrittspannung: "Während eines Gewitters sollte man daher breitbeiniges Stehen und Gehen sowie Liegen auf dem Boden unbedingt unterlassen."

Mögliche Anzeichen für eine unmittelbare Blitzschlaggefahr: Es kribbelt auf der Kopfhaut, die Haare sträuben sich, Metallgegenstände beginnen zu surren, besonders exponierte Metallgegenstände wie Gipfelkreuze knistern vielleicht sogar leise oder leuchten bläulich (Elmsfeuer).

Wetter und Wahrsagerei
Der Touristenklub setzt sich besonders intensiv mit der Tourenplanung und Wettervorhersagen auseinander. Auf der ÖTK-Homepage heißt es: "Wer das Wetter mehr als 14 Tage vorhersagen kann, ist Wahrsager. Das alles hat nichts mit seriösen Wetterprognosen zu tun. Nach fünf Tagen ist Schluss. Alles andere sind Pseudo-Vorhersagen, die vortäuschen, was technisch nicht geht." Bergwetter sei vor allem im Sommer schwierig zu beurteilen, da sich "bei geringen Windgeschwindigkeiten in der Atmosphäre lokal konvektive Zellen ausbilden, die schwer vorherzusagen sind". Dazu kommt noch, dass es natürlich solche und solche Wetter-Apps gibt.

Stolz ist der ÖTK auf sein Angebot an Navigations-Workshops. Kursinhalte: GPS-Grundlagen, GPS am Smartphone, digitale Tourenplanung, Garmin-Workshop, Karte und Kompass sowie Survival-Orientierung (Verhalten im Notfall).

Der Notfall, etwa in Form eines Unwetters, ist oft schneller da, als man glauben möchte. Hinweise auf ein drohendes Gewitter liefern auffrischender, böiger Wind, rasch wachsende, vertikal steigende Quellwolken (Ambossbildung) sowie natürlich Blitz und Donner. Wer nicht rechtzeitig Schutz gefunden hat, dem droht Gefahr nicht nur in Form von Blitzen: Starkregen kann Sturzbäche oder auch Steinschlag in Felswänden verursachen, Durchnässung kann Unterkühlung mit sich bringen. Umso wichtiger die zusammenfassende Gebirgsfreund-Empfehlung: "Mit guter Planung, frühem Aufbruch und rechtzeitigem Tourenende lassen sich viele Risiken vermeiden."
(Fritz Neumann, 21.6.2025)
Was, wenn im Gebirge ein Gewitter aufzieht? Die wichtigsten Verhaltensregeln
 

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#53
Nacktbaden, zelten, wandern – was in der Natur erlaubt ist und was nicht
Freiheit in der Natur hat Grenzen – in Österreich gibt es klare Vorschriften für Outdoorabenteuer. Wer sich nicht dran hält, muss Strafe zahlen
In der Natur finden viele Menschen Ruhe und Erholung – und das noch dazu kostenlos. Doch nicht alles, was draußen Spaß macht, ist auch erlaubt. Darüber informierte nun das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

Für Mountainbikes gilt auf Forststraßen ein einheitliches Fahrverbot – ausgenommen sind laut KFV ausdrücklich freigegebene und beschilderte Strecken.
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Zelten in Wald und Wiese
Im Wald ist die Gesetzeslage klar, weiß Armin Kaltenegger, Leiter der Bereiche Eigentumsschutz sowie Recht und Normen im KFV: Zelten ist dort ausdrücklich verboten, sofern der Waldeigentümer oder die -eigentümerin nicht zugestimmt hat. Auf bzw. neben Straßen ist die Lage ähnlich. Die Straßenverkehrsordnung sehe vor, dass diese Bereiche nicht zu verkehrsfremden Zwecken genutzt werden dürfen. Auch das reine Übernachten im Auto zähle dazu und ist somit verboten. Ein kleines Schläfchen, um neue Kraft für die Weiterfahrt zu sammeln, dürfte laut Kaltenegger aber erlaubt sein. Hier seien die Grenzen fließend, sagt der Experte.

uch auf Feldern und Wiesen würden diverse Gesetze und Bestimmungen meist klar regeln, dass Campen verboten ist. Oberhalb der Baumgrenze gebe es hingegen größere Freiheiten. Hier haben die Bundesländer unterschiedliche Bestimmungen. Besonders vorsichtig müsse man auch in Naturschutzgebieten sein, manche Almbetreiber machen außerdem gesonderte Vorgaben dazu. Wer zeltet, wo es nicht erlaubt ist, muss mit Verwaltungsstrafen bis zu 150 Euro rechnen, auf Straßen sind sie teilweise noch höher. Für illegales Campen in Naturschutzgebieten drohen sogar Strafen von bis zu 14.500 Euro. "Ist kein großer Schaden für die Natur entstanden, ist auch nur eine Abmahnung möglich", sagt Kaltenegger. Zudem können aber die Eigentümerin oder der Eigentümer zivilrechtlich gegen das Fehlverhalten vorgehen, dann kommen Prozessgebühren und Anwaltskosten hinzu.

Hochstand beklettern
Hochstände sind Anlagen für den Jagdbetrieb und dürfen laut den Jagdgesetzen aller Bundesländer ausschließlich von Jagdberechtigten genutzt werden, weiß Kaltenegger. Wer erwischt wird, muss bis zu 100 Euro Strafe zahlen und riskiert sogar eine Klage wegen Besitzstörung. Zudem bestehe womöglich auch eine Verletzungsgefahr: Hochstände können morsch sein, herausstehende Nägel oder brüchige Leitersprossen sind weitere Risiken.

Mountainbiken
Für Mountainbikes gilt auf Forststraßen ein einheitliches Fahrverbot – ausgenommen sind laut Kaltenegger ausdrücklich freigegebene und beschilderte Strecken. Nur dort sind alle Personen versichert, und auch die Nutzung ist legal. Wer Forststraßen unerlaubt befährt, macht sich strafbar.

Feuer machen
In Österreich gibt es im Schnitt 210 Waldbrände pro Jahr, anders ausgedrückt: An vier von sieben Tagen brennt irgendwo in Österreich ein Wald. Acht von zehn dieser Waldbrände werden laut Kaltenegger in Österreich von Menschen verursacht – und die meisten davon durch achtlos weggeworfene Zigaretten oder fahrlässige Lagerfeuer. "Es ist also nicht der Blitz oder die Glasscherbe", sagt der Experte. Im Wald ist das Entzünden von Feuer grundsätzlich verboten – und zwar zu jeder Jahreszeit, auch im tiefen Winter oder bei Regen.

Ebenfalls nicht erlaubt ist das Anzünden einer Zigarette im Wald. Zwar ist das Rauchen an sich gesetzlich dort nicht verboten, jedoch das Ausdämpfen auf dem Waldboden. Kaltenegger rät dazu, wenn schon im Wald geraucht wird, einen Reiseaschenbecher zu verwenden, den man verschließen und wieder mitnehmen kann.

Auch in Waldnähe, und selbst wenn es sich um ein steiniges Flussbett handle, sei das Feuermachen verboten: "Das Forstgesetz ist hier relativ streng", sagt der Experte. Der Grund dafür ist der mögliche Funkenflug, der auch in scheinbar sicheren Lagen rasch einen Brand auslösen könne. Kommt es zu erhöhter Waldbrandgefahr, können Gemeinden spezielle Waldbrandverordnungen erlassen, weiß Kaltenegger. Ab Gefahrenstufe 2 ist dann auch das Rauchen im Wald komplett untersagt. Bei Verstoß drohen bis zu 7.270 Euro Geldstrafe bzw. vier Wochen Ersatzfreiheitsstrafe. Bei extremer Gefahr – Gefahrenstufe 3 – kann sogar das Betreten des Waldes generell verboten werden.

Wer fahrlässig einen Waldbrand verursacht, dem droht bis zu ein Jahr Haft. Bei schweren Folgen (z. B. Todesfolge) drohen sogar bis zu fünf Jahre Haft und die Ersatzpflicht für die Schäden. Man müsste laut Kaltenegger unter Umständen auch die Kosten für die Feuerwehr übernehmen.

Schwammerln und Beeren sammeln
In Österreich ist das Sammeln von Beeren für den Eigenbedarf grundsätzlich erlaubt. Auch Pilze dürfen gesammelt werden – jedoch maximal zwei Kilogramm pro Person und Tag. Wer diese Grenze überschreitet, muss mit Verwaltungsstrafen von bis zu 750 Euro rechnen. Die Justiz habe allerdings klargestellt, weiß Kaltenegger, dass das Sammeln nicht unter gerichtliche Strafbarkeit fällt – es handelt sich also nicht um ein Verbrechen, sondern um eine Verwaltungsübertretung. Dennoch kann ein Waldeigentümer zivilrechtlich gegen Sammlerinnen und Sammler vorgehen. Grundsätzlich ist ein Waldeigentümer auch berechtigt, das Sammeln von Beeren und Pilzen auf seinem Grundstück komplett zu verbieten. In diesem Fall muss das Verbot jedoch klar ersichtlich auf einer Tafel im Wald angebracht sein.

Wandern und spazieren
In Österreich gilt laut Kaltenegger seit den 1970er-Jahren grundsätzlich ein freies Betretungsrecht für Wälder und Ödland. Das bedeutet: Im Wald darf man sich nahezu überall frei bewegen – auch abseits der Wege, also querfeldein. Im Ödland ist das Gehen allerdings nur auf markierten Wegen erlaubt. Anders sieht es bei Feldern und Wiesen aus: Diese dürfen laut dem KFV nicht betreten werden, außer es handelt sich um Wege, die laufend benutzt werden – etwa von Spaziergängern oder Radfahrern. Dort habe sich eine Art Gewohnheitsrecht entwickelt.

Es ist laut KFV auch kein Problem, eine Sitzdecke auszubreiten, um ein Picknick zu machen. Generell nicht erlaubt ist hingegen das Grillen mit offenem Feuer, das Aufstellen von Tischen oder Bänken und auch das Lärmen oder Hinterlassen von Müll.

(Nackt)baden und Wassersport
Öffentliche Gewässer in Österreich dürfen laut Kaltenegger grundsätzlich benutzt werden, etwa um darin zu baden, das Wasser zu trinken oder sich zu waschen. Anders sei die Lage, wenn ein Gewässer oder ein Abschnitt davon in Privatbesitz steht. In solchen Fällen ist das Baden meist nicht erlaubt. Auch bei besonderen Gefahrenstellen – etwa im Vorbereich eines Kraftwerks, bei Hochwasser oder in ausgewiesenen Angelzonen – kann das Baden verboten sein, weiß Kaltenegger. Solche Einschränkungen seien meist an Ort und Stelle ausgeschildert.

Nacktbaden fällt unter Ordnungsvorschriften, die meistens Sache der Gemeinden sind. Generell gilt: Der öffentliche Anstand darf laut KFV nicht gefährdet werden. Wer diesen verletzt, muss mit einer Verwaltungsstrafe von 50 bis 100 Euro rechnen. "Wenn sonst niemand anwesend ist, kann man das wohl aber machen", sagt Kaltenegger. Ähnliches gilt übrigens auch für das private Grundstück: Grundsätzlich darf man dort natürlich nackt sein. Gibt es jedoch keinen Sichtschutz und wohnen etwa Kinder direkt gegenüber, können laut Kaltenegger Nachbarrechte verletzt werden.

Für Schlauchboote, Stand-up-Paddels und Co gelten in Österreich eigene Regeln je nach Gewässer. Grundsätzlich ist das Benützen öffentlicher Gewässer erlaubt, doch in der Nähe von Anlegestellen, Kraftwerken oder zu bestimmten Zeiten kann es verboten sein, weiß Kaltenegger. Besonders bei motorisierten Booten sei Vorsicht geboten – deren Verwendung ist fast überall untersagt.

Steinmanderl, Baumhaus, Waldzelt bauen
Jede zweckfremde Waldnutzung gilt laut Kaltenegger als Rodung. Daher darf laut Forstgesetz im Wald kein Baumhaus gebaut werden. Das Bauen kleiner Steinmanderl ist gesetzlich nicht geregelt, "die werden wohl aber erlaubt sein. Das sind ja keine meterhohen Bauten, und meist verschwinden sie von selbst", sagt Kaltenegger. Auch kleinere Zelte, die Kinder gern aus herumliegenden Zweigen und Ästen bauen, dürften laut dem Experten kein Problem sein. Er betont, dass wir in Österreich seit den 1970er-Jahren in der glücklichen Lage sind, dass wir den Wald zu Erholungszwecken nutzen dürfen – "alle und überall".

Mit einer Drohne fliegen
Das Drohnenrecht ist in Österreich einheitlich geregelt. In vielen Gebieten darf man grundsätzlich fliegen und auch Fotos machen. Die Drohne muss laut KFV jedoch registriert und ordnungsgemäß versichert sein. Und es gibt Flugverbotszonen, diese sind auf der Website der Austro Control einsehbar.

Diverse Geschäfte und Müll
Es ist nicht erlaubt, den eigenen Müll in privaten Mistkübeln oder -tonnen zu entsorgen, ebenso wenig darf man ihn in der Natur liegen lassen. Auch Hundekot muss sachgerecht entsorgt werden, ebenso wie menschliche Ausscheidungen – dazu zählt auch das Urinieren. In beiden Fällen handelt es sich um eine Verunreinigung, es drohen Strafen von bis zu 180 Euro. Kot jeder Art kann auf Wiesen, Feldern oder Almen zu parasitärer Belastung des Futters oder Verschmutzung von Heu oder Futterwiesen führen. Diese Verunreinigung wird in manchen Bundesländern, beispielsweise in Tirol, sogar als "Feldfrevel" geahndet. Es drohen Strafen bis zu 2000 Euro, in Naturschutzgebieten sogar noch mehr.

Generell gebe es laut Kaltenegger in der Natur und in Wäldern einen immer höheren Nutzungsdruck. "Immer mehr Menschen wollen wandern oder mountainbiken." Dieser Trend sei durch die Erfindung des E-Bikes immer weiter befeuert worden. Doch Kaltenegger weiß, dass Freizeitregionen hier schon gut darauf reagieren und Lenkungskonzepte entwickeln. "Sie geben bestimmte Strecken frei, wodurch 90 Prozent der Falschfahrten vermieden werden können." Diese klaren Regeln und das verstärkte Angebot würden Konflikte merklich reduzieren.
(Bernadette Redl, 2.7.2025)
Nacktbaden, zelten, wandern – was in der Natur erlaubt ist und was nicht
 
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